Care Energy: Witwe plündert Firmen-Tresor
Kfz-Briefe und Bargeld verschwunden. Weitere Tochterfirmen sind pleite
„Care Energy“-Fahrzeuge vor dem Firmensitz im Hafen Von OLAF WUNDER
Die Pleite des Stromversorgers Care Energy mausert sich immer mehr zum Wirtschaftskrimi. Fast täglich melden weitere Firmen aus dem Konzerngeflecht Insolvenz an. Unterdessen wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen die Ehefrau des verstorbenen Firmeninhabers Martin Richard Kristek (✝ 44) ermittelt. Sie soll laut „Bild“versucht haben, Wertgegenstände aus der Firma beiseitezuschaffen.
Nach dem Tod Kristeks hatten im Februar zunächst die Firmen Care Energy AG, Care Energy Management GmbH und Care Energy Holding GmbH Insolvenz beantragt. Seit Anfang März sind nun weitere Tochterfirmen pleite.
Gegen Kristek und seine Firmen wurde seit Monaten wegen Betrugs und Insolvenzverschleppung ermittelt. Rund 300 Strafanzeigen liegen bei der Staatsanwaltschaft vor. Die meisten wurden von Ex-Stromkunden erstattet, die beklagen, dass ihnen Guthaben nicht ausgezahlt wurde bzw. sie mit falschen Endabrechnungen und Mahnungen bombardiert wurden. Martin Richard Kristek (✝ 44) bei einer Pressekonferenz
Kristeks Witwe Viktoriya (41) soll kurz nach dem Tod ihres Ehemanns in der Zentrale an der Dessauer Straße angerückt sein und den Firmentresor geplündert haben. Das berichtet „Bild“. Die Russin soll fast 30 Kfz-Briefe, Bargeld und Firmenunterlagen mitgenommen haben. Care-Energy-Insolvenzverwalter Jan Wilhelm hat das bestätigt: „Sie wurde dabei von Kameras gefilmt. Das Unternehmen hat Strafanzeige gestellt.“Insolvenzverwalter Wilhelm: „Die Kfz-Briefe haben wir mittlerweile zurück, der Aufenthaltsort von fünf Luxusutos ist noch unklar.“