Reus raubt dem BVB die Freude
Muskelfaserriss! Dortmunds Kapitän fällt mal wieder mehrere Wochen aus
Thomas Tuchel spulte die Analyse des Spektakels fast mechanisch ab. Der berauschende Dortmunder Sieg gegen Leverkusen (6:2) war dem BVB-Trainer nur ein schmales Lächeln wert – denn eine Szene aus der 44. Minute belastete ihn arg: Marco Reus humpelte vom Platz.
Es sah aus, als hätte der Kapitän gerade in eine Zitrone gebissen, mit der linken Hand hielt er sich den linken hinteren Oberschenkel. Der Nationalspieler, so etwas wie der notorische Pechvogel des deutschen Fußballs, wird im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Benfica Lissabon und Wochen darüber hinaus fehlen.
„Das ist eine traurige Nachricht“, sagte Tuchel, „es ist ausgeschlossen, dass er am Mittwochabend spielen kann. Das ist schon ein enormer Verlust, der diesen Sieg definitiv trübt.“
Besonders ärgerlich für die Dortmunder ist, dass Reus zuletzt wieder groß aufgespielt hatte – auch am Sonnabend, bis er in einem Sprint-Duell mit Bayers Tin Jedvaj ins Stolpern geriet und mit langen Schritten abfedern wollte. Das Resultat: Ein Muskelfaserriss. „Marco hat unseren Karren richtig gut gezogen“, sagte Sportdirektor Michael Zorc. „Es ist schade, dass er sehr, sehr wahrscheinlich auch in den nächsten Wochen ausfallen wird, bis in die Länderspielpause hinein.“Diese beginnt am 22. März: Nach dem Spiel gegen Benfica (Hinspiel 0:1) am 8. März, nach dem Pokal-Viertelfinale gegen Lotte (14. März), nach den Liga-Duellen mit Hertha BSC (11. März) und dem FC Ingolstadt (17. März).
„Das ist schon ein großer Nachteil für uns“, sagte Zorc. Es schwang das Wissen mit, dass Verletzungen aller Art bei Reus häufig langwierige Angelegenheiten sind. Zu Beginn der entscheidenden Saisonphase wird der Anführer nur Zuschauer sein.
Es gibt aber auch eine gute Nachricht für den BVB: Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang ist nach sportlicher Krise wieder in Topform, traf gegen Bayer doppelt.