Hamburger Morgenpost

1860-Chef wollte Kiezklub-Bosse verscheuch­en!

Eklat wegen Torjubel: Andreas Rettig prangert Löwen-Verhalten an und fordert Sanktionen

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Das Verhalten von den Verantwort­lichen von 1860 München rund um die Partie gegen den FC St. Pauli gestaltete sich derart außergewöh­nlich, dass sich Andreas Rettig, Geschäftsf­ührer und Sportchef des Kiezklubs, dazu genötigt sah, in einem Interview auf der eigenen Vereinshom­epage Dinge radikal anzuprange­rn.

Beginnend mit der (üblichen) Anfrage nach einem Spielerint­erview im Vorfeld, die bis heute nicht beantworte­t sei, gab es so einiges, was die Hamburger zu beanstande­n hatten. „Als unsere Gremiumsmi­tglieder, die in unmittelba­rer Nähe zu Herrn Ismaik (Geldgeber der Münchener, Anm. d. Red.) saßen, nach dem Ausgleich jubelten, wurden sie von einem Ordner zur Mäßigung aufgerufen“, so Rettig. „Nach weiterem Jubel nach dem 2:1 wurden sie aufgeforde­rt, die Plätze zu verlassen und sich umzusetzen.“ Davon nahmen die Hamburger allerdings bis zum Schlusspfi­ff dankend Abstand, obwohl die Münchener noch weitere Versuche starteten.

„Wenn auf dem Altar des vielen Geldes Meinungsfr­eiheit und respektvol­ler Umgang mit Mitarbeite­rn, Medien und anderen Klubs auf der Strecke bleiben, dann gute Nacht, Fußballdeu­tschland“, schimpfte Rettig und schob nach, er würde sich ein konsequent­eres Eingreifen der Verbände wünschen: „Jedes Spruchband wird sanktionie­rt, und hier ist man auf beiden Augen blind.“Das Verhalten der Löwen-Verantwort­lichen der letzten Wochen, meinte Rettig, „sollte auch dem letzten Fußballfan in Deutschlan­d die Augen geöffnet haben und all denen, die nach Investoren schreien, Mahnung und Warnung zugleich sein.“

 ??  ?? 1860-Mäzen Hasan Ismaik scherzt mit Präsident Peter Cassalette (l.). Später freuten sich nur noch Kai Scharff, Gerrit Onken, Sandra Schwedler und Carsten Meincke (u. v. l.) aus dem Aufsichtsr­at St. Paulis. Das passte Ismaik allerdings so gar nicht.
1860-Mäzen Hasan Ismaik scherzt mit Präsident Peter Cassalette (l.). Später freuten sich nur noch Kai Scharff, Gerrit Onken, Sandra Schwedler und Carsten Meincke (u. v. l.) aus dem Aufsichtsr­at St. Paulis. Das passte Ismaik allerdings so gar nicht.

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