Uhr soll für immer ticken“
HSV-Fans begeistern den US-Boy Er will mit Toren zurückzahlen
In seinen ersten Monaten in Hamburg hatte sich Bobby Wood nicht mit großen Worten hervorgetan. Der US-Boy inszeniert sich nicht abseits des Platzes, er will Taten sprechen lassen. Doch nun machte der 24-jährige Angreifer eine Ausnahme – um eine Liebeserklärung an die Fans des HSV zu richten.
Für das amerikanische Internetportal „The Players„ Tribune“, die 2014 von dem ehemaligen Baseballstar Derek Jeter gegründet wurde, schrieb Wood einen Beitrag über seinen Karriereweg, der ihn im vergangenen Sommer nach Hamburg führte. Und obwohl er zuvor schon bei 1860 München, Aue und Union Berlin als Profi sein Geld verdiente, hat der Nationalspieler erst beim HSV so richtig begriffen, was Fußball für die Anhänger, aber auch für ihn selbst bedeutet. Wood beschreibt in seinem Stück „Von Honolulu nach Hamburg“, dass er gegen seinen Willen und letztlich aus pragmatischen Gründen zum Fußball gekommen war: „Meine Mutter musste viel arbeiten und als sie hörte, dass eine Frau, die mich immer mit zur Schule nahm, ihren Sohn im Fußballteam eingeschrieben hatte, wurde ich auch angemeldet.“
Der HSV-Star erinnert sich, wie er im Alter von zehn Jahren die WM 2002 mit seinen Freunden vor dem TV verfolgte. „Alle trugen Trikots, hatten ihre Gesichter bemalt, gaben ihr Herz für ihr Team – ich habe das damals nicht verstanden. Ich habe nicht verstanden, was dieser Sport den Menschen gibt. Oder was er mir geben könnte.“
Das hat sich mittlerweile geändert – und beim HSV hat es endgültig Klick gemacht. „Jetzt weiß ich es. Jetzt spüre ich es jedes Mal, wenn ich ein Tor schieße und in diesem Moment 50 000 Leute glücklich mache. Für einen Klub wie Hamburg zu spielen, ist besonders. Die Fans stehen immer zu uns, egal, was passiert. Jedes Mal, wenn ich das Trikot anziehe, spüre ich das. Wenn wir den Platz betreten, schaue ich hinauf zur Uhr, die jede Sekunde zählt, seit der Verein in der ersten Liga spielt, seit der Gründung. Ich fühle die Tradition um den Klub und was er für die Stadt bedeutet. Ich will alles geben für diesen Klub. Die Uhr soll für immer ticken.“