Ganz schön große Klappe
Skoda Superb Combi, Mazda 6 Kombi, Kia Optima
Viele Autofahrer würden für die Fahrt in die Ferien am liebsten einen großen Kombi nutzen. Kein Wunder: Die üppigen Frachter sehen nicht nur gut aus, sondern taugen als Allroundtalente, schleppen viel weg und sind familienfreundliche Reisewagen. Wir haben mal die Qualitäten der Allroundtalente Skoda Superb Combi, Mazda 6 Kombi und Kia Optima mit sparsamen Diesel getestet und ihre Lust auf Last gecheckt.
Design: Der 4,86 Meter lange Superb-Raumriese wurde von Skoda mit viel Flair bedacht. Vorn gibt er sich eher unaufdringlich und schlicht. Die gelungene Linienführung macht auch vor dem fülligen Heck nicht halt. Auch der ebenso lange Optima schaut mit seinem Wabengrill in der Kia-typischen Form der „Tigernase“, den seitlichen Lufteinlässen, der sanft abfallenden Dachlinie, einer markanten Fenstergrafik und dem schlüssig angepassten Heck ähnlich selbstbewusst ins Kombi-Leben. Ebenso toll in Schale geworfen hat sich der charismatische Lifestyle-Laster von Mazda, auch wenn er mit 4,81 Meter der kürzeste unseres Trios ist. Seine Designsprache Kodo, was so viel bedeutet wie „Seele der Bewegung“, besticht mit geschwungenen Linien an der Front, mit Mandelaugen samt LED.
Innen: Hier fühlen beim Superb Augen und Hände rundum edle Materialien, das Thema Premium strotzt aus jeder Fuge. Es gibt opulente Sitze und der Knieraum im Fond ähnelt fast schon dem eines Rolls-Royce. Auch beim Mazda heißt es: Hinein in die gute Stube! Der Kombi verwöhnt mit einem erstaunlich behaglichen Ambiente. Materialauswahl und Fertigungsqualität lassen Fahrer und Insassen jedenfalls zufrieden in die ähnlich guten Polster sinken. Erstaunlich geräumig und edel kommt auch der Optima daher. Beim Platznehmen auf den gut konturierten Sitzen registrieren wir Werkstoffe mit dick unterschäumten Oberflächen und eine Top-Verarbeitung.
Gepäck: Klar, dass unseren Kandidaten Picknick-Körbe und Campingausrüstung besser stehen als Farbeimer und Kosmetikkartons. Entsprechend sind alle drei Frachtabteile edel bestückt und wirken gut ausgeheckt. Dennoch gibt es Unterschiede.
Im Kofferraum des Superb gähnt eine riesenhafte Ladefläche, die 660 Liter aufnimmt. Dahinter platziert sich der Kia mit 552 Liter, unser Mazda6 schafft in dem Part nur 522 Liter. Bei der Zuladung indes hat der Japaner mit 540 Kilo die Nase vorn. Die Konkurrenten: Kia 516 Kilo, der Skoda hingegen macht bis zum Stehkragen beladen schon bei 495 Kilo Sperenzchen. Wichtig für einen Kombi ist noch die gebremste Anhängelast. Hier kann wieder der Skoda (2000 Kilo) glänzen, der Mazda schafft 1600 Kilo, der Kia darf nur 1500 Kilo an den Haken nehmen.
Motoren: Mit viel Dampf und bombastischen Fahrleistungen wartet der Skoda-Diesel (150 PS, 340 Nm) während unserer Testrunden auf, zeigt beim Sprint und Höchstgeschwindigkeit den anderen die Hacken. Auch wenn der Mazda 40 Nm mehr bietet, ähnlich spurtstark und springlebendig ist, landet der gleichstarke Japaner knapp dahinter. Auf Platz 3 kommt hier der Kia ins Ziel. Das hat seinen Grund, schaufelt er doch neun PS weniger auf die Kurbelwelle. Der Vortrieb der drei Gesellen wird jeweils automatisch sortiert, beim Superb ist es ein 6Gang-DSG, beim Kia hat das DSG-Getriebe sieben Gänge und im Mazda werkelt ähnlich ruckfrei eine normale Sechsgang-Wanderautomatik.
Fazit: Alle drei Kandidaten sind keine Schummel-Kästen, sondern echte Raumkreuzer, die echt was wegstecken. Die Frage, was mitnehmen, was nicht, stellt sich hier nicht. Eher die Frage, auf welche Marke man steht. Logisch, dass alle sowohl Stärken als auch kleinere Schwächen haben. Ihr Preis-Leistungs-Verhältnis ist jedenfalls top.