Let’s make Straubing great again
In der niederbayrischen Stadt wurde am Sonnabend eine Messe extra für US-Präsident Donald Trump gehalten
Straubing – Donald Trump bekam gestern ungewöhnlichen Beistand aus Deutschland. In der Karmelitenkirche in Straubing wurde extra für ihn eine Messe gehalten.
„Wir beten für den Mann, der gerade anfängt, Weltgeschichte zu schreiben“, sagte Pater Englmar in seinem Gottesdienst, zu dem an diesem Sonnabend mehr Gläubige gekommen waren als sonst. „Dass er gute Berater hat und Entschlüsse fasst, die der Welt guttun.“
Es war allerdings nicht der Karmelitenbruder, der auf die Idee gekommen war, dem USPräsidenten die Messe zu widmen. Eine Frau hat ihn dazu gebracht, weil sie wolle, „dass alles gut wird und nichts Schlechtes mehr geschieht“.
Deshalb bestellte sie bei den Karmeliten in der niederbayerischen Stadt – für den üblichen Preis von fünf Euro – eine Messe, wie es jedes Gemeindemitglied tun kann. In den sogenannten Messintentionen geht es meist um verstorbene oder kranke Angehörige, um die Kinder oder um Dank für die Liebe, bisweilen um den Frieden auf Erden.
Diesmal wurde nun für Trump gebetet. Aber nicht nur für ihn. „Für arme Seelen auch, zum Beispiel“, sagte Pater Englmars Mitbruder Jim. Die Frau, der Trump das Gebet für ihn zu verdanken hat, konnte er in der Kirche nicht entdecken, aber gut 50 Gläubige saßen in den Bänken. Etwas mehr als sonst, so der Geistliche.
„Trump hat viel Verantwortung, und der muss selbst schauen, wie er mit seinen Versprechen zurechtkommt. Der Mann braucht von allen Seiten Hilfe“, meinte ein Besucher.
Der US-Präsident ist umstritten wegen seines WirtschaftsProtektionismus, sexistischer und rassistischer Äußerungen und seiner Pläne für eine Mauer an der Grenze zu Mexiko.
Pater Englmar richtete in der Messe an Gott die Bitte „dass er uns unsere Schrebergartenmentalität nimmt“. Denn, so der 88Jährige: „Schrebergartenmentalität bringt nichts in der Globalisierung.“
Der 88-Jährige wünschte sich, dass mehr Menschen andere in ihre Gebete einschließen – wie die Frau, die für Trump die Messe bestellte und damit für alle, die von seiner Politik betroffen sind.
„Gestern war der internationale Tag der Großartigkeit, und heute feiern wir eine Messe, die großartig ist“, sagte Pater Englmar – und erinnerte damit an Donald Trumps Wahlspruch „Let’s make America great again“.