Showdown am Millerntor
Hammer-Duell! St. Pauli und Hannover brauchen dringend einen Sieg. Für 96-Trainer Stendel geht es um den Job. Lienen solidarisch
Es ist beileibe kein ganz normales Nordderby: Das Duell zwischen dem FC St. Pauli und Hannover 96 morgen ist der absolute Hammer – mehr Brisanz geht nicht. Beide Klubs brauchen unbedingt einen Sieg.
„Für dieses Spiel“, glaubt 96Medienchef Christian Bönig, „hätten auch 70000 oder 80 000 Karten verkauft werden können“. So ist das Millerntor mit „nur“29 546 Zuschauern, darunter 2700 aus Hannover, ausverkauft.
Die Ausgangslage ist klar, der Druck groß: Die BraunWeißen wollen dem Klassenerhalt, die Roten der Bundesliga näher kommen. Für Gäste-Trainer Daniel Stendel geht es dem Vernehmen nach um den Job – auch wenn er auf Platz drei in Schlagdistanz zu den beiden Aufstiegsplätzen steht. Showdown für ihn an alter Wirkungsstätte, wo er in der Saison 2006/07 immerhin zwei Tore zum Aufstieg in die Zweite Liga beisteuern konnte.
Der 42-Jährige gibt sich gelassen: „Es gibt in allen Jobs Phasen, in denen es etwas schwieriger ist. Das macht auch den Reiz aus, diese Herausforderung zu bewältigen. Das Ziel Aufstieg stand von vornherein fest. Ich habe Lust mit der Mannschaft zu arbeiten – und dieses Gefühl habe ich beidseitig. Entsprechend arbeiten wir daran, dass wir erfolgreich spielen.“
Stendel war in der Saison 2004/05 Spieler von Ewald Lienen in Hannover. Der St. Pauli-Coach hat wenig Verständnis für die Unruhe beim Gegner: „Die Probleme, die die in Hannover haben, hätte ich auch gerne. Personell ist das eine der bestbesetzten Mannschaften der Liga.“Und zum möglichen Aus seines Pendants erklärt er: „Ich bin mit anderen Trainern immer solidarisch. Aber als Trainer weiß man, dass man immer in Gefahr ist. Das ist bei mir nicht anders. Man kann sich nie zurücklehnen.“
Das gilt speziell morgen auch für seine Truppe: Von der verlangt er – im Gegensatz zum 1:2 gegen Berlin – eine Top-Einstellung über die gesamte Distanz: „Gegen Mannschaften, die ganz oben stehen, muss man defensiv tausendprozentig stehen. Dazu gehört die letzte Leidenschaft und Konsequenz – von Anfang an.“