Hamburger Morgenpost

Tag der Tore

➤ So läuft die große Handball-Party am Sonntag in Hamburg ➤ Vier Spiele, Vorfreude, aber auch Kritik und diverse Absagen

- Von NILS WEBER

10 000 Zuschauer, Weltklasse­spieler, ein neuer Bundestrai­ner und Tore ohne Ende. Der morgige „Tag des Handballs“in der Hamburger Barclaycar­d Arena ist ein Sportevent der besonderen Art. Doch neben Vorfreude gibt es auch Misstöne.

„Es kribbelt“, sagt Christian Prokop, neuer Trainer des Männer-Nationalte­ams, vor seinem Debüt. Morgen präsentier­t sich der Nachfolger von Dagur Sigurdsson im Länderspie­l gegen Schweden erstmals dem Heim-Publikum. Teil eins des Kräftemess­ens steigt heute (14 Uhr) in Göteborg.

„Das ist der Beginn der Ära Prokop und es fühlt sich gut an“, sagt DHB-Vizepräsid­ent Bob Hanning, der sich auf das „große Familientr­effen des deutschen Handballs“freut und auf eine „kleine Party“hofft.

Doch längst nicht jeder ist in Party-Stimmung. Einige Spieler üben offen Kritik am Termin und dem Format mit zwei Spielen in zwei Tagen, darunter Kiels Patrick Wiencek: „Für uns Spieler ist das eine Katastroph­e.“

Dem Kreisläufe­r bleiben allerdings die Strapazen erspart. Mit Rücksicht auf die anstehende­n Achtelfina­ls in der Champions League hat Prokop die Spieler des THW Kiel und der Rhein-Neckar Löwen freigestel­lt, obwohl sie erst vor zwölf Tagen offiziell für den „Tag des Handballs“nominiert worden waren. Auch Kapitän Uwe Gensheimer (Paris) fehlt. Gut für Klubs und Spieler, schlecht für den „Tag des Handballs“– vor allem die Zuschauer, die viele Topspieler wie Torhüter Andreas Wolff nun doch nicht zu Gesicht bekommen. Dazu passt, dass ausgerechn­et Wiencek die Werbe-Plakate in der Stadt ziert.

Es ist zu hoffen, dass sich die rund 10000 Zuschauer von den Absagen die Laune nicht verderben lassen und die Stimmung nicht leidet.

Die Arena öffnet ihre Türen um 10.30 Uhr. Um 11.30 Uhr spielt die Jugend-Nationalma­nnschaft mit dem Hamburger Leif Tissier (HSV) gegen Israel. Es folgt ein Spiel der inklusiven Freiwurfli­ga Hamburg (13.15 Uhr), bevor die Nationalte­ams der Frauen (14.30 Uhr) mit Buxtehudes Vorzeige-Spielerin Emily Bölk und der Männer (17.30 Uhr) jeweils auf Schweden treffen. Das garantiert Tore ohne Ende. Zudem gibt es ein buntes Rahmenprog­ramm.

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Zwei Stars im Einsatz: Keeper Silvio Heinevette­r und Emily Bölk, die wurfgewalt­ige Buxtehuder­in

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