Die „Widerspenstige“lässt sich nicht so leicht zähmen!
Shakespeare mal anders am Ernst-Deutsch-Theater
Am Ernst-Deutsch-Theater wird Shakespeare so herrlich frech umgesetzt, dass es einfach Spaß macht! Ausgedacht hat sich das furiose Spektakel rund um „Der Widerspenstigen Zähmung“der Hamburger Publikumsliebling und Regisseur Volker Lechtenbrink.
Er inszenierte seine spezielle Version des Klassikers – und wandelte das „Züchtigungsdrama“zwischen der kratzbürstigen Katharina und Macho Petruchio zu einem ironischen weiblichmännlichen Rollenspiel um.
Zu Beginn werkeln auf der Bühne die Mitarbeiter einer Tourneetheatertruppe herum. Sie warten auf die Schauspieler. Als die nicht erscheinen, retten Techniker, Beleuchter und Maskenbildner die Vorstellung, schlüpfen selbst in die historischen Kostüme, spielen Liebhaber, die Intrigen an- zetteln und Väter, die endlich ihre Kinder unter die Haube bringen wollen.
Und der aufgeregte Regisseur (Andreas Christ) sowie die Souffleuse (Sabrina Ceesay) stürzen sich als willensstarke Katharina und Draufgänger Petruchio in einen fetzigen Geschlechterstreit. Zum Gelingen des mitreißend heiteren Abends trägt das gesamte Ensemble bei.
Ihr spielerischer Umgang mit Shakespeare zeigt sehr unterhaltsam, wie wandlungsfähig die Geschlechterrollen sind. Etwa wenn, ganz modern, am Ende die bissige Katharina zur selbstbewussten Partnerin wird. So wird der oft wegen seiner Frauenfeindlichkeit kritisierte Klassiker des britischen Barden zum echten Hit! Ernst-Deutsch-Theater: Bis 21.4., div. Termine, Friedrich-Schütter-Platz 1, 20-39 Euro, Tel. 22 70 14 20