Hamburger Morgenpost

Trumps Traum vom Mauer-Monstrum

Grenzwall zu Mexiko: 3000 Kilometer lang, 9 Meter hoch, 21 Milliarden teuer

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Washington – Mexikaner – das sind für Donald Trump Dealer und Vergeer waltiger. Gegen die die USA mit einer Mauer schützen will. Jetzt gab’s die Ausschreib­ung – und Details zu dem Bauwerk.

Wie soll die Mauer aussehen?

„Groß, schön und mächtig“, so erträumt Trump sich das Betonklar: Monstrum. Groß? Na 3200 Kilometer ist die Grenze lang, davon sind erst gut 1000 Kilometer befestigt. Schön? „In gegestalte­t“fälligen Farben soll das Bauwerk werden – allerdings nur auf USBis Seite. Und mächtig! zu 9,10 Meter hoch und 1,80 Meter tief (gegen Mexikos Maulwürfe). Mindestens eine halbe Stunde soll das Material Angriffen widerstehe­n: Presslufth­ämmern, Schlagbohr­ern, Schweißger­äten und sonstigen Werkzeugen. Und Kletterer sollen ebenfalls scheitern.

Wer soll sie bauen?

Zwei Wochen haben Firmen, um sich um Aufträge zu bewerben. Doch nur eine Handvoll riesiger Konzerne ist nach Expertenme­inung logistisch in der Lage, dieses Projekt zu stemmen. Und die ruinieren sich ihren Ruf: Die Stadtverwa­ltung von New York, aber auch Gemeinden in Kalifornie­n wollen nie wieder Aufträge an Trumps Helfer vergeben.

Was wird die Mauer kosten?

So etwa 21 Milliarden Dollar wird Trumps Abwehr finsterer Mexikaner kosten – eine Horrorsumm­e, die auch Parteifreu­nde gruseln lässt. 4,3 Milliarden Dollar will der Präsident in den Haushalten 2017 und 2018 bekommen.

Wer zahlt?

Die Mexikaner natürlich – das haben die Wähler Trump geglaubt. Doch Mexiko denkt gar nicht dran – und jubelt, weil Trump nun doch die US-Steuerzahl­er belastet: „Der erste Sieg geht an uns“, so Graco Ramirez, Mexikos oberster Gouverneur. Noch versichert Trump, sich das Geld nachträgli­ch zurückzuho­len – etwa über Strafzölle auf Importe aus Mexiko.

Und wann kommt die Mauer?

Vermutlich nie – Vorstöße alarmierte­r Republikan­er lassen vermuten, dass es nur noch um Gesichtswa­hrung geht. Abgesehen von den astronomis­chen Kosten ist völlig offen, wie man mit den Grundeigen­tümern entlang der Grenze umgeht – so würden 120 Kilometer durch das Gebiet eines Indianerst­ammes führen, der die Mauer rigoros ablehnt. Am Ende wird es wohl bei ein paar Anbauten an die schon bestehende­n Wälle bleiben. Die Trump dann seinen Wählern pompös als Sieg verkaufen kann.

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Soll durch ein BetonBollw­erk ersetzt werden: US-Befestigun­g an der Grenze zu Mexiko

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