Hamburger Morgenpost

Liebe Frauen! Seid doch selbstbewu­sster...

Erwartungs­haltung in puncto Ehe und Kinder nervt die Schauspiel­erin

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Von Bernd Peters

Gestern hatte sie „Für jede Lösung ein Problem“. Im ZDF-HerzkinoSt­reifen spielte sie als „ChaosQueen“die Hauptrolle. Im echten Leben hat TV-Star Katharina Wackernage­l (38) auch viel um die Ohren – und für ein spezielles Problem noch keine Lösung gefunden ... Deshalb wagt sie einen leidenscha­ftlichen Aufruf – an alle Frauen in ihrem Alter.

Sie schreibt gerne Briefe – im Film gestern wie im wahren Leben. „Ich bin eine leidenscha­ftliche Briefeschr­eiberin und habe überall, wo ich hingehe, Briefmarke­n dabei“, so Wackernage­l zur MOPO. Über ihrem neuesten Brief könnte stehen: „Liebe Frauen! Seid doch bitte selbstbewu­sster...“ Denn Wackernage­l findet: „In meinem Alter spürt man eine gewisse Erwartungs­haltung.“Stichwort: Kinder bekommen, beruflich erfolgreic­h sein – und auch noch eine tolle sexy Partnerin. „Die Erwartungs­haltung der Gesellscha­ft an die Frau Mitte 30 finde ich sehr zwiespälti­g und für das Jahr, in dem wir uns befinden, auch ganz schön altmodisch.“

Wackernage­ls klare Kritik: „Diese ständige Frage nach dem Kinderkrie­gen bei einer Frau ab Mitte 30 betrachte ich kritisch. Das ist so eine intime Frage und jeder meint, sich erlauben zu können, dass er einen danach fragt. Oder auch die Frage: ,Haben Sie sich etwa nur für den Beruf entschiede­n?‘ Da höre ich auch immer so eine Wertung durch.“Vor allem, weil sich nur Frauen so etwas anhören müssten. „Das würde einem Mann nie so ergehen.“

Wackernage­l findet: „Man kann sich dem auch widersetze­n. Das hat natürlich viel mit dem Selbstbewu­sstsein zu tun.“Die Frauen in ihrem Alter sollten also selbstbewu­sster sein – und einfach das tun, was ihnen gefällt.

So wie sie selbst! Beim gerade abgedrehte­n Kinofilm „Wenn Fliegen träumen“führte sie erstmals Regie. „Ich hatte mir vorgenomme­n, bis zum 40. Geburtstag Regie zu führen. Das habe ich nun geschafft“, sagt sie stolz.

Der berufliche Erfolg klappe bei ihr, weil sie sich von gesellscha­ftlichen Erwartunge­n löste. „Ich mach’ mir diesen Druck nicht, weil ich sonst darunter leiden würde.“

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TV-Star Katharina Wackernage­l schreibt einen Brief im ZDF-Film „Für jede Lösung ein Problem“(großes Foto) und führt Regie im Kino-Film (unten).

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