Hamburger Morgenpost

Die MOPO tanzt mit der Box-Queen

Besuch beim Training für „Let’s Dance“in Steilshoop. Am Ende durfte auch der Reporter mitmachen ...

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So lief das Training für „Let’s Dance“:

„Bäng! Bäng! Bäng! Drehung!“Kentikian und Robert Beitsch fegen über das glänzende Holzparket­t. In den Beat aus den Boxen mischen sich die Kommandos des Profi-Tänzers aus Berlin. „Bäng! Bäng! Bäng!“Schritte, so schnell, dass die Augen kaum folgen können. „Bäng! Bäng! Bäng! Zack, fertig! Pose!“Für ein paar Sekunden wirken beide wie eingefrore­n. Dann weicht die Spannung aus den Körpern.

Der Puls rast, der Schweiß rinnt. Kentikian atmet tief durch, stemmt die Hände in die Hüften. Es ist warm und stickig im Saal des „Tanzwerk“in Steilshoop. Dann eilt sie zu ihrer Trinkflasc­he. Wasser!

In diesem Moment erinnert sie an die Boxerin Susi Kentikian nach einer Sparringsr­unde im Ring – nur dass sie jetzt keine Box-Handschuhe trägt, keinen Mundschutz, dafür ein knappes pinkes Kleid, Schuhe mit Absätzen, Make-up.

„Ich hätte nicht gedacht, dass Tanzen so anstrengen­d ist“, gesteht die 29-Jährige, die im Box-Ring seit Jahren als nur 1,55 Meter große „Killer Queen“mächtig austeilt. „Und auch nicht, dass es sooo viel Spaß macht!“

Sechs bis sieben Stunden trainieren beide – täglich! Donnerstag­s geht es nach Köln, Generalpro­be im RTLStudio, Freitagabe­nd (20.15 Uhr) steigt die Live-Show.

Kentikian gehört zu den Entdeckung­en der Jubiläums-Staffel von „Let“s Dance“. In den ersten beiden Runden hat sie mit ihrem 30 Zentimeter größeren Tanzpartne­r überzeugt, zum Auftakt sogar Standing Ovations für ihren Cha Cha Cha eingeheims­t – und ein Sonderlob des strengen Jurors Joachim Llambi. Und dass, obwohl sie eine totale Anfängerin ist.

Von 0 auf 100. Von der „Killer Queen“zur „Dancing Queen“.

Woher kommt das Talent? „Von meiner Mutter“, sagt Kentikian, der zurzeit eine Erkältung zu schaffen macht. Ihre Augen leuchten. „Sie ist eine leidenscha­ftliche Tänzerin. Das hat sie mir wohl in die Wiege gelegt.“Die Mama ist ihr größter Fan. „Sie fiebert total mit und ist sehr stolz.“

Profi Beitsch (25), dessen Vater Boxer war, ist begeistert von der bisherigen Performanc­e der Faustkämpf­erin. „Susi macht das super. Ich hätte nicht gedacht, dass sie das so schnell lernt.“Als Boxerin bringe sie viel mit. „Sie hat die Muskeln, die Kondition und mehr Ehrgeiz, Power und Biss als jeder andere Kandidat.“

Das Tanzparket­t ist für Kentikian wie ein Box-Ring – nur ohne Schläge. „Ich habe so viel Adrenalin wie beim Boxen“, berichtet sie. „Beim Tanzen blende ich alles andere aus, kann richtig loslassen, fühle mich frei. Im Ring bin ich ja immer die Harte. Es ist schön, dass ich den Leuten auch mal meine weibliche Seite zeigen kann.“Und dem MOPO-Reporter ein paar Tanzschrit­te! Let’s Dance, Susi! Unter dem kritischen Blick von Beitsch führt jetzt Kentikian über das Parkett, erst Walzer, dann Cha Cha Cha. Ihr neuer Partner, ein leidenscha­ftliNicht-Tänzer, cher bringt ebenfalls jede Menge EhrKonditi­on geiz, und Biss mit – aber leider auch die Geschmeidi­gkeit einer Straßenlat­erne. „3 von 10 Punkten“, urteilt Beitsch. Das ist äugroßzügi­g. ßerst Alle wissen das, schweigen und lächeln. Dann wird wieder gealso tanzt, richtig getanzt, denn die „Killer-DancingQue­en“und ihr „Schrittmah­aben cher“bei „Let’s Dance“noch viel vor. „Wenn Susi so weiterarbe­itet und alles gut läuft“, sagt Beitsch, „dann können wir das Ding gewinnen.“Musik an, Haltung. „Bäng! Bäng! Bäng!“

„Ich hätte nicht gedacht, dass Tanzen so anstrengen­d ist.“Box-Queen Susi Kentikian

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Kentikian und Beitsch treten bei „Let’s Dance“an.

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