MOPO brachte sie in den Knast!
Klopapier-Gangster verurteilt. Haupttäter Maik G. muss 34 Monate ins Gefängnis
Die Klopapier-Gangster – sie müssen in den Knast! Vier Jahre nachdem die MOPO die Machenschaften des selbst ernannten „Behindertenwarenversandes“aufdeckte, sprach Strafrichterin Birgit Woitas gestern das Urteil. Den Hauptangeklagten Maik G. (48) schickte sie wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs für zwei Jahre und zehn Monate ins Gefängnis.
Die übrigen sieben Angeklagten, die über Jahre völlig überteuertes Klopapier im Namen der Nächstenliebe an den Mann gebracht hatten, kamen mit Haftstrafen zwischen 27 und 12 Monaten davon, wobei in vier Fällen die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wurde. Die vergleichsweise milden Strafen sind damit zu erklären, dass überhaupt nur ein Bruchteil der tatsächlich begangenen Taten zur Anklage gekommen ist. Darauf wies auch die Richterin hin: „Die Schadenshöhe von 32 000 Euro, die wir hier verhandelt haben, ist nur die Spitze des Eisbergs.“G. hatte geprahlt, dass die Bande monatlich Einnahmen von bis zu 100 000 Euro hatte – über Jahre!
So funktionierte die Masche: Die Betrüger gründeten Firmen wie „Arbeit mit Behinderung“oder „Deutsche Fördergemeinschaft“, gaben sich als Behindertenwarenversand aus und verkauften am Telefon Büround Hygiene-Artikel. 96 Rollen Klopapier für 354 Euro beispielsweise. Die völlig überhöhten Preise nahmen die Leute in Kauf, weil ihnen eingeredet wurde, mit dem Erlös würden Behindertenarbeitsplätze gefördert.
Die MOPO schleuste 2013 eine Mitarbeiterin in die Firma ein. Es folgten Ermittlungen der Polizei.
Gauner, die es mit der gleichen Masche versuchen, gibt es übrigens immer wieder. Gestern erst meldete sich ein Unternehmer bei der MOPO: Gerade habe er einen Anruf gehabt – ob er nicht Behinderten helfen und Klopapier kaufen wolle …
„Das ist nur die Spitze des Eisbergs.“Richterin Birgit Woitas