Hamburger Morgenpost

St. Paulis krasser Aue-Krimi

„Geh’ mir nicht auf den Sack!“: Erinnerung­en an das Abstiegsdr­ama im Fern-Duell vor zwei Jahren

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Es war das wohl spannendst­e Duell aller Zeiten zwischen Erzgebirge Aue und dem FC St. Pauli – dabei spielten sie gar nicht gegeneinan­der! Aber am letzten Spieltag der Saison 2014/15 ging es für beide Klubs gegen den drohenden Abstieg. Und der Krimi hatte ein fesselndes Drehbuch! St. Pauli geriet bei Darmstadt 98, das einen Dreier zum Aufstieg benötigte, nach 71 Minuten mit 0:1 in Rückstand. Nicht schön, aber scheinbar egal. Denn nahezu parallel kassierte Aue, das den Kiezklub nur mit einem Sieg noch hätte überholen können, das 0:2 in Heidenheim. Doch urplötzlic­h wurde es wieder spannend, weil Aue nicht nur herankam, sondern durch Keeper Martin Männel (!) gar das 2:2 erzielte! Am Ende reichte es haarscharf für die Hamburger, die das Drama aber nie vergessen werden. Einige

Vom FC St. Pauli berichten Stefan Krause und Buttje Rosenfeld

Protagonis­ten blicken in der MOPO zurück.

Lasse Sobiech: „Und ob ich mich noch daran erinnern kann. Darmstadt musste ja auch gewinnen, um aufzusteig­en, und irgendwann kam ein Spieler zu mir und sagte: ,Mensch, macht mal ein bisschen ruhiger, Aue liegt doch schon zurück’. Ich habe ihm gesagt: ,Geh’ mir nicht auf den Sack, ich will das Spiel hier gewinnen.’ Irgendwer auf der Bank, ich weiß gar nicht mehr wer, hatte den Liveticker auf dem Handy laufen, bis dann endlich alles klar war.“

Lennart Thy: „Das waren echt spannende Momente, das war richtig eng. Wir hatten verloren und Aue spielte noch, irgendwer hat dann noch was von einem Lattenschu­ss erzählt. Man kann sagen, dass die Minuten einem wie Stunden vorkamen, bis

 ??  ?? Wahnsinn: Aues Keeper Martin Männel (r.) trifft in Heidenheim zum 2:2. Danach war für den FC St. Pauli großes Zittern angesagt. Gebannt warteten Waldemar Sobota, Enis Alushi und Lenny Thy (v. l.) nach dem Abpfiff in Darmstadt auf Informatio­nen.
Wahnsinn: Aues Keeper Martin Männel (r.) trifft in Heidenheim zum 2:2. Danach war für den FC St. Pauli großes Zittern angesagt. Gebannt warteten Waldemar Sobota, Enis Alushi und Lenny Thy (v. l.) nach dem Abpfiff in Darmstadt auf Informatio­nen.

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