Ohne Schulabschluss erfolgreich
Produktionsschulen bereiten auf die Arbeitswelt vor
Wenn Jugendliche keinen oder einen schlechten Schulabschluss haben, nagt das am Selbstbewusstsein und sie wissen nicht, wie es weitergehen soll. Hilfe in dieser scheinbar ausweglosen Situation bieten die beiden Produktionsschulen in Barmbek (Wiesenkamp 22A) und Harburg (Zitadellenstraße 10). Die Stiftung Berufliche Bildung (SBB) ist Träger dieser Produktionsschulen, die es seit 2009 in Barmbek und 1010 in Harburg gibt.
Mitgegründet hat die beiden Schulen Bereichsleiter Alfred Fröhlich. Der 62-Jährige kennt die Probleme vieler junger Leute, die keine berufliche Anschlussperspektive haben: „Wir möchten Jugendlichen die Chance bieten, sich beruflich auszuprobieren und die eigenen Fähigkeiten auszutesten. Im Prinzip funktionieren unsere Produktionsschulen wie Firmen. Dadurch sollten die Schülerinnen und Schüler einen möglichst realistischen Einblick in die Arbeitswelt bekommen. Sie werden gefordert und gefördert.“
In den Produktionsschulen der SBB in Hamburg-Barmbek und Hamburg-Harburg können sich Jugendliche im Produzieren und Vermarkten handwerklicher Produkte ausprobieren oder auch im Bereich Dienstleistungen tätig sein. Die Schülerinnen und Schüler der Produktionsschule Barmbek stellen Freizeitsportgeräte wie Stand Up Paddles und Longboards in Handarbeit her. In Harburg werden unter anderem Gartenmöbel aus recyceltem Holz und Metall produziert.
In jeder Produktionsschule sind zirka 65 Jugendliche tätig, davon zwei Drittel Jungen und ein Drittel Mädchen. Um die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten, steht nicht nur die Ausbildung handwerklicher und kaufmännischer Fähigkeiten auf dem Programm. Fröhlich: „Unser Anliegen ist es, den Jugendlichen alles zu vermitteln, was für den Einstieg in die Arbeitswelt wichtig ist. Dafür sind natürlich auch Eigenschaften wie Pünktlichkeit, Ausdauer und ein kundenfreundliches Auftreten relevant.“Auch Fähigkeiten wie Bewerbungsschreiben und die Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch lernen die Jugendlichen.
Im allgemeinen sind die Schülerinnen und Schüler, die zwischen 15 und 18 Jahre alt sind, ein Jahr in den Produktionsschulen. Fröhlich: „Ziel ist es, sie anschließend bis zu einem Ausbildungsplatz oder gleich in das Arbeitsleben zu begleiten.“Und das gelingt auch mit recht großen Erfolg. Fröhlichs Resümee: „70 bis 80 Prozent der Jugendlichen haben anschließend eine Ausbildungsstelle oder einen Job.“
„Die Schüler sollen einen realistischen Einblick in die Arbeitswelt bekommen“Alfred Fröhlich, Bereichsleiter
Stiftung Berufliche Bildung,, Tel. (040) 298 01 61 81, www.stiftung-berufliche-bildung.de