Verbietet endlich das Pfefferspray!
Attacken an gleich zwei Schulen: Die Feuerwehr rückte jeweils mit Großaufgebot aus. CDU fordert Konsequenzen
Wann hört das endlich auf? Schon wieder haben ReizgasAttacken an Schulen Großeinsätze der Feuerwehr ausgelöst. In Barsbüttel (Kreis Stormarn) klagten gestern 74 Kinder über Augenreizungen, Hustenreiz und Kreislaufprobleme. Zwei Stunden später der nächste Alarm in Quickborn (Kreis Pinneberg) mit 23 Betroffenen. Das Problem: Tierabwehrspray ist für Kinder frei verkäuflich. Warum wird keine Altersgrenze eingeführt?
Es klingt einfach absurd: Wird Pfefferspray als Tierabwehrspray gekennzeichnet, gilt es in Deutschland nicht als Waffe, fällt also auch nicht unters Waffengesetz. Sprays, die nicht als „Tierabwehrspray“gekennzeichnet sind oder CSGas gelten dagegen als Waffe.
Dabei ist die Wirkung des Pfeffersprays (Wirkstoff ist konzentriertes Chili) stärker als die von CS-Gas (chemische Basis), sie hält nur nicht so lange an. Wer getroffen wird, kann kaum noch sehen, hat massive Atembeschwerden und starke Schmerzen. Unerklärlich, wie so ein Stoff an Minderjährige verkauft werden darf.
An Hamburger Schulen kommt es immer wieder zu Feuerwehr-Einsätzen, weil Kinder „aus Spaß“mit Pfefferspray sprühen und danach dutzende Opfer durch die Chili-Wolke laufen. Allein in den letzten vier Monaten gab es vier Großeinsätze.
In Barsbüttel kamen gestern acht Kinder vorsichtshalber ins Krankenhaus. Ein 13Jähriger steht als Täter im Verdacht. In Quickborn kam ein Kind in eine Klinik.
Die CDU hat in Hamburg bereits im Dezember ein Reizgas-Verbot gefordert: „Schulsenator Ties Rabe muss Eltern und Lehrern Wege aufzeigen, wie Hamburger Schulen in Zukunft vor derartigen Angriffen geschützt werden können“, so die schulpolitische Sprecherin Karin Prien. Übrigens: Wird ein Schuldiger ermittelt, tragen die Eltern die Kosten für den Einsatz. Und die gehen in einen vierstelligen Bereich.