Eisvogel: Der schillernde „Edelstein“der Lüfte
Der Vogel mit dem exotischen Aussehen liebt Steilwände an Wandse und Alster
Da paddelt man arglos am Oberlauf von Alster oder Wandse entlang und zack!, zischt ein schillernder Vogel vorbei, kaum größer als ein Spatz, aber mit spektakulärem Gefieder. Er stößt durch die Wasseroberfläche, legt die Flügel an – und ehe man sich versieht, ist er wieder aufgetaucht und fliegt zu einem Ast über dem Wasser, seinem „Ansitz“.
Kleine Fischlein verschlingt er sofort, größere werden vor dem Runterschlucken (der Fischkopf als Erstes!) totgeschüttelt.
Wer einen Eisvogel auf der Jagd entdeckt, der weiß: Das hier ist ein sehr sauberes Gewässer. In trüben, schmutzigen Wasser könnte der Eisvogel seine Beute ja gar nicht sehen.
Jetzt, Anfang April, beginnt die Brutzeit. In der Natur brauchen Eisvögel dafür Steilwände, in die sie Tunnel graben. In den Oberläufen von Alster und Wandse gibt es solche Abbruchkanten, aber je weiter die kleinen Flüsse sich der Stadt nähern, desto mehr hat der Mensch die Ufer befestigt. Schlecht für den Eisvogel.
Um den „fliegenden Edelsteinen“zu helfen, hat die Umweltbehörde vor einigen Jahren fünf „Eisvogelhotels“aufgestellt. Das sind Brut-Container, die innen mit Lehm verkleidet sind und genauso aussehen, wie die selbst gebuddelten Bruttunnel. Wenn es viel Futter gibt, kommt es bei Eisvogel-Eltern manchmal zu „Schachtelbruten“. So nennt man es, wenn das Weibchen schon auf neuen Eiern sitzt, während das Männchen noch die Jungen aus der ersten Brut füttert.
Fisch aus Papas Schnabel gibt es aber nur ein paar Tage, danach müssen Eisvögelkinder sich selbst im Sturzflug üben und ein eigenes Revier suchen.