Ab ins Gelände auf italienische Art
Die Durststrecke bei Alfa Romeo war lang und hausgemacht. Jetzt gibt es auch einen neuen SUV aus Italien – den Stelvio. Was taugt der hochbeinige Strahlemann? Wir haben ihn schon mal ausprobiert.
Von ihrem ersten SUV der das Scudetto (zu deutsch Wappen) stolz im wohlgeformten Grill trägt dürften nicht nur die hartgesottenen Alfisti schwärmen. Der Name Stelvio ist eine Hommage an den mit 2 758 Meter höchsten asphaltierten Pass in den italienischen Alpen, der atemberaubende Ausblicke bietet.
Atemberaubend geriet auch die Form des 4,69 Meter langen Edel-Offroaders. Geschickt angebrachte Rundungen und geschwungene Linien sorgen gleichermaßen für harmonische Proportionen und stilistische Geradlinigkeit.
Trotz längs verbauter Motoren geht es in Sachen Die Italiener werden immer mutiger. Jetzt bietet Alfa Romeo einen SUV an – namens Stelvio. Der „fette Po“(oben) zeigt deutliche Ähnlichkeit mit der Alfa Romeo Giulia. Das Cockpit (unten) erinnert eher an einen Sportwagen, als an einen Geländewagen. Über Mittelkonsole (die wenig Ablagemöglichkeiten bietet) thront der bis zu 8,8 Zoll große Navi-Monitor. Platzangebot (1,67 Meter hoch) überall luftig zu. Dazu trägt auch der mit 2,82 Metern längste Radstand im Segment bei. Cockpit und Mittelkonsole kennen wir aus der Giulia. Für den Piloten selbst gibt es ein unten abgeflachtes edles Lenkrad auf dem auch der Motorstartknopf prangt. Dahinter ertasten wir fast eselohrgroße Schaltpaddel und schauen auf einen TFT-Farbbildschirm der über alle wichtigen Betriebswerte informiert. Daneben wurde ein bis zu 8,8 Zoll großer Navi-Monitor platziert. Hinter den fünf Sitzen bietet der Kofferraum ordentliche 525 Liter.
Zum Marktstart hält Alfa zwei leistungsfähige Motoren bereit, einen 2,2-LiterTurbodiesel mit 210 PS sowie einen 280 PS Vierzylinder Turbobenziner mit zwei Liter Hubraum.
Das Cuore sportive, das sportliche Herz des Benziners, schenkt einen ordentlichen Espresso ein, unten
kräftig (5,7 Sekunden auf Tempo 100!), über 5000 Touren ein Herzschrittmacher.
Indes dürften die angegebenen durchschnittlichen 4,8 Liter allenfalls bei zögerlicher Fahrweise erreichbar sein. In der Disziplin Fahrverhalten mimt der Stelvio eher einen Sportwagen als einen herkömmlichen SUV, mit seiner fast perfekt ausbalancierten Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse, der direktesten Lenkung im Segment sowie einem modernen Fahrwerk. Immer an Bord ist ein variabler Allradantrieb. Zusammen mit den 20 cm Bodenfreiheit ist er daher auch tauglich für gröbere Ausfahrten. Passend dazu arbeitet die Lenkung mit ihrer geradezu digitalen Präzision, die stets verbaute Acht-Gang-Automatik sorgt für eine prima Verbindung Maschinenraum und auch die pizzagroßen Bremsscheiben sind ordentlich bissig.
Insgesamt ist der neue Stelvio aus bella Italia ein mobiler Hochsitz im feinen Zwirn, toller Technik und reichlich Emozione. So gesehen eine durchaus empfehlenswerte Alternative zu solch sportlichen Wettbewerbern wie Porsche Macan oder BMW X3. Die günstigste Variante (210-PS-Diesel) steht mit 47500 Euro in der Preisliste, der Benziner ab 49 000 Euro.