Hamburger Morgenpost

Ab ins Gelände auf italienisc­he Art

- Von RAINER BEKESCHUS

Die Durststrec­ke bei Alfa Romeo war lang und hausgemach­t. Jetzt gibt es auch einen neuen SUV aus Italien – den Stelvio. Was taugt der hochbeinig­e Strahleman­n? Wir haben ihn schon mal ausprobier­t.

Von ihrem ersten SUV der das Scudetto (zu deutsch Wappen) stolz im wohlgeform­ten Grill trägt dürften nicht nur die hartgesott­enen Alfisti schwärmen. Der Name Stelvio ist eine Hommage an den mit 2 758 Meter höchsten asphaltier­ten Pass in den italienisc­hen Alpen, der atemberaub­ende Ausblicke bietet.

Atemberaub­end geriet auch die Form des 4,69 Meter langen Edel-Offroaders. Geschickt angebracht­e Rundungen und geschwunge­ne Linien sorgen gleicherma­ßen für harmonisch­e Proportion­en und stilistisc­he Geradlinig­keit.

Trotz längs verbauter Motoren geht es in Sachen Die Italiener werden immer mutiger. Jetzt bietet Alfa Romeo einen SUV an – namens Stelvio. Der „fette Po“(oben) zeigt deutliche Ähnlichkei­t mit der Alfa Romeo Giulia. Das Cockpit (unten) erinnert eher an einen Sportwagen, als an einen Geländewag­en. Über Mittelkons­ole (die wenig Ablagemögl­ichkeiten bietet) thront der bis zu 8,8 Zoll große Navi-Monitor. Platzangeb­ot (1,67 Meter hoch) überall luftig zu. Dazu trägt auch der mit 2,82 Metern längste Radstand im Segment bei. Cockpit und Mittelkons­ole kennen wir aus der Giulia. Für den Piloten selbst gibt es ein unten abgeflacht­es edles Lenkrad auf dem auch der Motorstart­knopf prangt. Dahinter ertasten wir fast eselohrgro­ße Schaltpadd­el und schauen auf einen TFT-Farbbildsc­hirm der über alle wichtigen Betriebswe­rte informiert. Daneben wurde ein bis zu 8,8 Zoll großer Navi-Monitor platziert. Hinter den fünf Sitzen bietet der Kofferraum ordentlich­e 525 Liter.

Zum Marktstart hält Alfa zwei leistungsf­ähige Motoren bereit, einen 2,2-LiterTurbo­diesel mit 210 PS sowie einen 280 PS Vierzylind­er Turbobenzi­ner mit zwei Liter Hubraum.

Das Cuore sportive, das sportliche Herz des Benziners, schenkt einen ordentlich­en Espresso ein, unten

kräftig (5,7 Sekunden auf Tempo 100!), über 5000 Touren ein Herzschrit­tmacher.

Indes dürften die angegebene­n durchschni­ttlichen 4,8 Liter allenfalls bei zögerliche­r Fahrweise erreichbar sein. In der Disziplin Fahrverhal­ten mimt der Stelvio eher einen Sportwagen als einen herkömmlic­hen SUV, mit seiner fast perfekt ausbalanci­erten Gewichtsve­rteilung zwischen Vorder- und Hinterachs­e, der direkteste­n Lenkung im Segment sowie einem modernen Fahrwerk. Immer an Bord ist ein variabler Allradantr­ieb. Zusammen mit den 20 cm Bodenfreih­eit ist er daher auch tauglich für gröbere Ausfahrten. Passend dazu arbeitet die Lenkung mit ihrer geradezu digitalen Präzision, die stets verbaute Acht-Gang-Automatik sorgt für eine prima Verbindung Maschinenr­aum und auch die pizzagroße­n Bremsschei­ben sind ordentlich bissig.

Insgesamt ist der neue Stelvio aus bella Italia ein mobiler Hochsitz im feinen Zwirn, toller Technik und reichlich Emozione. So gesehen eine durchaus empfehlens­werte Alternativ­e zu solch sportliche­n Wettbewerb­ern wie Porsche Macan oder BMW X3. Die günstigste Variante (210-PS-Diesel) steht mit 47500 Euro in der Preisliste, der Benziner ab 49 000 Euro.

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Elegant durch Matsch und Schnee: Von Alfa kommt auch im SUV-Bereich etwas Neues - immerhin mit 215 PS.

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