Verdächtiger wieder frei
Es schien eine heiße Spur zu sein – bis zum Ergebnis der DNA-Analyse
Mainz – Als bei „Aktenzeichen XY...“am Mittwochabend das Phantombild und eine Tonaufnahme zum Fall Maria Bögerl ausgestrahlt wurde, ging alles ganz schnell. Noch in der Nacht vermeldete das Bundeskriminalamt die Festnahme eines Verdächtigen. Es sah so aus, als könnte endlich geklärt werden, wer die Bankiersfrau vor sieben Jahren im baden-württembergischen Heidenheim entführt und ermordet hat. Doch inzwischen ist klar: Der Mann kommt als Täter nicht infrage. Der Fall bleibt rätselhaft.
„Ganz konkret hat er gesagt, er habe Maria Bögerl erstochen“, hatte Ermittler Michael Bauer in der ZDFSendung berichtet. Er bezog sich auf die Aussage zweier junger Männer aus Hagen in Westfalen. Im Juni 2016 waren sie nachts von einem betrunkenen Mann angesprochen worden, der in breitem Schwäbisch über die Tat lallte, über seine Zeit bei der Bundeswehr, über ein Kampfmesser. Geistesgegenwärtig zeichneten sie mit ihrem Handy auf und alarmierten die Polizei. Als die eintraf, war der Mann bereits verschwunden.
Erst jetzt konnte er identifiziert werden, nachdem das Phantombild und das Gespräch veröffentlicht wurden. Der Mann, 47 Jahre alt, wurde in seiner Wohnung in Königsbronn festgenommen. Der Ort liegt zehn Kilometer von Heidenheim entfernt, wo die Bögerls wohnten.
Im ersten Verhör sprach der Mann davon, einen Hass auf die Bankiersfamilie gehabt zu haben, bestritt aber, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Mit Spannung wurde der Abgleich mit den am Tatort gesicherten DNA-Spuren des mutmaßlichen Täters erwartet. Gegen Mittag war klar: Es gibt keine Übereinstimmung.
Der 47-Jährige ist wieder auf freiem Fuß. Zunächst war noch geprüft worden, ihn dem Haftrichter vorzuführen. Man könne nicht darüber hinwegsehen, dass sich der Mann mit dem Mord gerühmt habe, hatte Armin Burger von der zuständigen Staatsanwaltschaft Ellwangen erklärt. Und: Das Ermittlungsverfahren sei nicht abgeschlossen. Es