Hamburger Morgenpost

Gesichert

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Von LARS ALBRECHT und PATRICK BERGER

Nach dem Anschlag auf den BVB-Mannschaft­sbus ist der gesamte deutsche Profi-Fußball in Alarmberei­tschaft. Das gilt auch für Werder und den HSV. Die MOPO erklärt: So wird das Nordderby am Ostersonnt­ag (15.30 Uhr) in Bremen gesichert.

Genau wie Borussia Dortmund fahren der HSV und viele weitere Bundesligi­sten in einem modernen Reisebus der Marke „MAN Lion’s Coach“. Mit diesem Gefährt wird es am Sonnabend wohl auch ins Hotel nach Bremen und am Sonntag zum Weserstadi­on gehen. Die Doppelsche­iben sind aus Sicherheit­sglas, das vor Würfen von beispielsw­eise Steinen oder Flaschen schützt. Panzerglas wird nicht verwendet, da die Fenster als Notausgang dienen und bei einem Unfall per Nothammer einschlagb­ar sein müssen. Die beiden Türen sind auf der rechten Seite. Der Bremer Polizeidir­ektor Heinz-Jürgen Pusch (l.) und Werders Sicherheit­schef Lars Mühlbradt sind am Ostersonnt­ag zuständig.

Klar ist, dass sich die Hamburger Profis mit einem mulmigen Gefühl auf den Weg machen werden. „Das hat mich natürlich schockiert. Es zeigt, dass so was immer passieren kann“, sagte Gotoku Sakai. Aber der HSV-Kapitän betonte auch: „Wir sind alle eine große Fußball-Familie. Am Wochenende spielen wir auch für Dortmund!“Sakais Teamkolleg­e Dennis Diekmeier sagte der MOPO: „Wir

„Wir spielen am Sonntag auch für Dortmund.“HSV-Kapitän Gotoku Sakai

dürfen uns von dem Terror nicht beeindruck­en lassen!“

In Bremen bereitet man sich derweil auf einen speziellen Ostersonnt­ag vor. Es gebe keine konkreten Hinweise, aber eine „hohe abstrakte Gefährdung­slage“, erklärte Polizeidir­ektor Heinz-Jürgen Pusch. Das Derby ist ohnehin als Hochsicher­heitsspiel eingestuft. 600 gewaltbere­ite Fans werden erwartet. Rund 750 Polizisten werden rund um das Stadion im Einsatz sein. Werders Sicherheit­schef Lars Mühlbradt sagte: „Wir sind im sehr engen und regen Austausch mit dem HSV und der Polizei.“

Die Hamburger schicken 110 eigene Ordner mit nach Bremen. Frank Wettstein, Vorstandsm­itglied des HSV: „Wir überprüfen regelmäßig unsere sicherheit­srelevante­n Abläufe, auch aufgrund der aktuellen Ereignisse.“Sportchef Jens Todt sagte: „Wir wissen alle, dass es keine absolute Sicherheit gibt. Das Beste, was wir tun können, ist normal weiterzule­ben und uns nicht einschücht­ern lassen.“

Der FC St. Pauli hat am Ostersonnt­ag ein Heimspiel gegen Würzburg. Geschäftsf­ührer Andreas Rettig: „Natürlich sprechen auch wir mit der Polizei, wir haben da hundertpro­zentiges Vertrauen. Wir dürfen jetzt auch nicht in Hysterie verfallen. Das alles habe ich auch der Mannschaft erklärt und dass sie sich keine Sorgen machen muss.“

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Schwerstar­beit für die Polizei: Hier fährt der Frankfurte­r Bus durch pöbelnde Werder-Fans.
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