Wenn Terroristen Jagd auf Sportler machen
Spur der Gewalt begann beim Olympia-Massaker in München. Die Chronologie der Attentate
Der Anschlag auf den BVBTeambus erschüttert die Sport-Welt. Doch es ist nicht das erste Attentat von Terroristen auf Sportler und Sportveranstaltungen. Eine Chronologie der blutigen Anschläge:
München, 1972: 5. September
Während der Olympischen Spiele stürmten radikale Palästinenser der Terrororganisation „Schwarzer September“das Quartier der israelischen Mannschaft und nahmen elf Geiseln. Ihre Forderungen: die Freilassung von palästinensischen Gefangenen aus israelischer Haft. Zudem wollten die Terroristen ausgeflogen werden. Die deutschen Verhandlungsführer planten, die Geiseln auf dem Luftwaffenstützpunkt Fürstenfeldbruck zu befreien. Der dilettantische Versuch misslang, die Terroristen erschossen die Geiseln. Die elf Sportler sowie ein Polizist und fünf der Terroristen kamen ums Leben. Trotz Kritik wurden die Spiele fortgesetzt. „The games must go on“, sagte IOC-Chef Avery Brundage.
Atlanta, 27. Juli 1996:
Wieder Beim Boston-Marathon explodierten zwei Sprengsätze, drei Zuschauer starben, 264 Menschen wurden verletzt – darunter auch Sportler. Olympia – ein christlicher Extremist zündete während der Sommerspiele auf dem Olympia-Gelände einen Sprengsatz. Zwei Menschen starben, 111 weitere wurden zum Teil schwer verletzt.
Kurz vor dem Halbfinal-Rückspiel der Champions League zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona explodierte in der Nähe des Bernabeu-Stadions eine Autobombe der baskischen ETA. Es gab neun Verletzte.
Madrid, 1. Mai 2002: Lahore/Pakistan, 2009: 3. März
Auf dem Weg zum Länderspiel gegen Pakistan schossen Terroristen auf die beiden Busse des CricketTeams von Sri Lanka. Sechs Polizisten und zwei Zivilisten starben. Zwei Spieler wurden verletzt.
Boston, Paris, 15. 13. April 2013:
Im Zielbereich des Boston-Marathons explodierten zwei Sprengsätze in Kochtöpfen, drei Zuschauer starben, 264 Menschen wurden verletzt – darunter auch Läufer. Die beiden muslimischen Täter wurden tagelang gejagt, schließlich gefasst. Einer wurde erschossen.
November 2015:
Bei Anschlägen mit mehreren Selbstmordattentaten in der französischen Hauptstadt – unter anderem im Konzertsaal „Bataclan“– kamen während und nach dem Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland 130 Menschen ums Leben, 352 wurden verletzt. Auch rund um das Stadion „Stade de France“explodierten Sprengsätze. Zuvor konnten die Attentäter durch Sicherheitskräfte daran gehindert werden, direkt ins Stadion zu gelangen. Zu den Anschlägen bekannte sich später die Gruppierung „Islamischer Staat“.