Bauen wie vor 100 Jahren
Interview mit Bausenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) Altbau-Viertel als Vorbild: Senat will höhere Häuser, lebendigere Viertel und günstigere Mieten
Bauboom in Hamburg, immer mehr Wohnungen werden genehmigt. Durch ein neues Baurecht wird es nun noch einfacher, den innerstädtischen Bereich zu verdichten – höher und „urbaner“zu bauen. Die MOPO sprach mit Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt über neue Chancen, Pläne – und warum bald so gebaut wird wie vor mehr als 100 Jahren.
MOPO: Im Städtebaurecht gibt es neuerdings die Kategorie „Urbane Gebiete“. Damit kann schneller, kompakter und höher gebaut werden. Was bedeutet das für Hamburg? Dorothee Stapelfeldt:
Die Novelle des Baurechts ist eine wichtige Weichenstellung für alle großen Städte in Deutschland. Es geht bei den „Urbanen Gebieten“darum, dass Wohnen und Gewerbe näher zusammenrücken können. Im Prinzip ist es Das heißt, es wird mehr Hochhäuser in geben? Es geht um höhere Häuser. Deren Planung hängt von der städtebaulichen Situation und den Nachbarschaften ab. Es wird jeweils individuell auf das Quartier bezogen entwickelt. Hamburg hat im Verhältnis zu Berlin oder München eine deutlich geringere städtebauliche Dichte.
Ja, aber wie hoch gebaut werden?
zukünftig Hamburg
soll denn nun
Ich finde, unsere Stadt kann sich im Inneren deutlich mehr fünf-, sechs- oder siebengeschossige Bauten leisten. Das ist der Maßstab der Gründerzeitquartiere. Diesem Gedanken sind wir zum Beispiel bei der Entwicklung der Mitte Altona gefolgt.
In welchen Stadtteilen könnte denn die neue Kategorie „Urbane Gebiete“greifen?
„Unsere Stadt kann sich deutlich mehr siebengeschossige Bauten leisten.“Dorothee Stapelfeldt
„Urbane Gebiete“können vor allem in zentralen Lagen entstehen, also dort, wo Wohnen und Arbeiten eng miteinander verknüpft sind. Wir können uns vorstellen, Flächen