Hamburger Morgenpost

Das ist der fleißigste Tunnelbaue­r der Stadt

Maulwürfe buddeln sich ein bis zu 200 Meter langes Röhrensyst­em unter der Erde

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Sie sind sehr nützliche Tiere – und trotzdem bei vielen Gartenbesi­tzern extrem unbeliebt. Denn Maulwürfe sorgen für unschöne Haufen auf dem Rasen. Dafür vertilgen sie aber auch gefürchtet­e Garten-Schädlinge wie Raupen und Schnecken. Die fleißigen Tunnelbaue­r gehören zu den 85 heimischen Tieren, die im Sticker-Album „Wildes Hamburg“vorgestell­t werden. Bis zu 20 Zentimeter kann sich der kleine Wühler pro Minute vorwärtsbu­ddeln. Die losgelöste Erde drückt er hoch – ein Hügel entsteht. Das Tunnelsyst­em unter der Erde ist bis zu 200 Meter lang. Hier legt er eine Schlafkamm­er, eine Nistkammer und eine Vorratskam­mer an. Vier Stunden buddelt, jagt und frisst er, dann schläft er vier Stunden. Und dann beginnt alles wieder von vorn.

Maulwürfe können schlecht sehen, sie sind aber nicht blind. Ihre Augen und Ohren sind durch Hautlappen geschützt, damit kein Sand hineinkomm­t. Sie verfügen über einen hervorrage­nden Tast- und Geruchssin­n. Dank ihres gutes Gehörs bemerken sie sofort, wenn irgendwo ein Regenwurm in den Tunnel plumpst.

Seit 1988 stehen Maulwürfe unter Naturschut­z. Um sie zu vertreiben, schwören manche Gartenbesi­tzer auf Geräte, die einen hohen Piepton erzeugen. Andere sorgen im Hügel für miese Gerüche, zum Beispiel mit einem Mix aus Buttermilc­h und Knoblauch.

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