Menschen gehen, Worte bleiben
Der Hamburger Journalist Uwe Kopf starb im Januar. Wegbegleiter lesen nun aus seinen Werken
Er war das, was man im Journalismus „Edelfeder“nennt. Jemand, der kluge Gedanken denkt und diese in den richtigen Worten zu Papier bringen kann. Er hatte einen scharfen Blick für das, was im Journalismus schief läuft – vor allem sprachlich. Deshalb wollten viele Medien seine Texte: Uwe Kopf war Textchef des „Tempo“, schrieb für die „B.Z.“, das Magazin „Faces“, den „Rolling Stone“. Für über 80 Medien war er insgesamt tätig. Seine Kolumnen waren gewitzt und einzigartig. Und neben all dem arbeitete der Hamburger an einem Roman.
Doch im Januar erlag er einer erst kurz zuvor bekannt Er war in Sachen Schreiben ein Feinmechaniker, der auf jedes i-Pünktchen achtete. Uwe Kopf (✝ 60) hinterlässt einen Roman. gewordenen Krebserkrankung – der Schriftsteller wurde nur 60 Jahre alt. so wurde sein einziges Buch zu seinem Vermächtnis. „Die elf Gehirne der Seidenspinnerraupe“erschien im Verlag „Hoffman & Campe“. Es ist die herzzerreißende Geschichte zweier Hamburger Brüder, die sich durch abenteuerliche Leben kämpfen und sich am Ende doch verlieren. Ein bewegendes Buch.
Aus dem Roman sowie aus anderen Arbeiten von Uwe Kopf lesen nun in Hamburg Freunde und Wegbegleiter des meisterlichen Schreibers. Darunter Birgit Fuß, Autorin beim „Rolling Stone“, ihr langjähriger Kollege Arne Willander, der Hamburger Schriftsteller und Journalist Vito Avantario sowie Peter Huth, Chefredakteur einer großen Sonntagszeitung. Für Musik sorgt Sugar Ray Buckmiller. Sie wollen an ihren Freund erinnern, der in seinen Worten aber ohnehin noch lange, lange Zeit sehr präsent sein wird.
Westwerk: „Uwe Kopf – A Night To Remember“, 29.4., 20 Uhr, Admiralitätstraße 74, 5 Euro