Limburger Glockenspiel: Der Fuchs kehrt zurück
Das Kinderlied, das nach Veganer-Protest verstummte, erklingt wieder am Rathaus
Limburg – Die Schonzeit ist zu Ende. Am Rathaus in Limburg wird demnächst wieder das Kinderlied „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“in hellen Glockentönen erklingen. Trotz Protests einer Veganerin.
Damit findet eine verwirrende Posse ihr Ende: Der Bürgermeister der hessischen Stadt Limburg, Marius Hahn (SPD), hatte das Kinderlied „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“aus dem 33 Stücke umfassenden Repertoire des Glockenspiels am Rathaus genommen. Grund: Eine Veganerin, die in Hörweite arbeitet, hatte sich daran gestört. Wobei es ihr nicht um die Gans, sondern um den Jäger im Lied ging. Sie wissen schon: Der, der den Fuchs holt, sollte er die Gans nicht rausrücken. Und zwar unter durchaus blutigem Einsatz eines Schießgewehrs.
Der Bürgermeister also hatte Verständnis für die Gefühle der Veganerin. Viele andere nicht. Herr Hahn war Beleidigungen und Beschimpfungen ausgesetzt, sein Rücktritt wurde gar gefordert. Allein organisierte Tierschützer sprangen ihm bei.
Unterdessen wurde publik, dass die Veganerin es zwar nicht toll findet, wenn ein Fuchs erschossen wird, sie eigentlich aber nur von der Melodie genervt war. Die vegane Komponente in ihrer Bitte um Stilllegung des Liedes ergab sich im Austausch mit dem Bürgermeister auf Facebook – und war ein Scherz. Doch den verstand nicht jeder, und so war auch die Veganerin üblen Beschimpfungen ausgesetzt.
Dabei wäre die ganze Aufregung gar nicht nötig gewesen. Denn die Melodien am Limburger Rathaus werden so oder so turnusmäßig gewechselt. Weshalb auch der Fuchs bald zurückkehrt. Oder wie Bürgermeister Hahn sagt: „Nach der in jeglicher Hinsicht entbehrungsreichen Fastenzeit ist doch der Dienstag nach Ostern der beste Zeitpunkt, den Hausmeistern anheimzustellen, den Fuchs wieder zurück ins Glockenspiel zu holen.“