Hamburger Morgenpost

Derby-Party gegen den Terror

HSV-Trainer ruft die Fans zur Besonnenhe­it auf: „Ich hoffe, jeder schaltet seinen Kopf ein“

- Vom HSV berichtet FLORIAN REBIEN f.rebien@mopo.de

Der Terror-Anschlag vor dem Champions-LeagueSpie­l Dortmund gegen Monaco wirft einen großen Schatten auf diesen Bundesliga-Spieltag. Auch der HSV ist betroffen. Das Nordderby in Bremen, das eigentlich vom Kampf und der großen Rivalität beider Vereine lebt, erscheint diesmal in einem ganz anderen Licht.

„Alle sind betroffen von den Vorfällen, die rund um das Spiel in Dortmund stattgefun­den haben“, sagt HSVTrainer Markus Gisdol. „Ich finde es überhaupt nicht passend, wenn wir vor dem für uns sehr wichtigen, brisanten und spannungsg­eladenen Nordderby jetzt Kampfansag­en oder andere Dinge machen. Das werde ich verweigern. Ich wünsche mir für diese Partie ein Fußballfes­t. Zwei tolle Klubs, die eine fantastisc­he Rückrunde spielen, treffen aufeinande­r.“

Ein Fußballfes­t als Antwort auf den Terror. Das wünscht sich Markus Gisdol. Nur der sportliche Vergleich der beiden Vereine soll ein Thema sein. Der Trainer: „Beide Teams sind in sehr guter Form und sollen sich jetzt sportlich messen. Es soll ein Fest des Sports, des Fußballs werden. Das ist für mich ganz wichtig. Wir sollten schnell wieder unseren Fußball in den Mittelpunk­t stellen. Das ist nach wie vor die schönste Nebensache der Welt. Auch wenn uns solche Ereignisse, wie sie in Dortmund stattgefun­den haben, natürlich erschütter­n.“

Die Abläufe vor dem Spiel werden beim HSV nicht verändert. „Die bleiben genau gleich“, sagt Gisdol, der über die Vorfälle von Dortmund mit einzelnen Spielern, aber nicht mit der gesamten Mannschaft gesprochen hat. „Natürlich ist das ein Thema bei der Mannschaft. Man macht sich Gedanken darüber und hört rein. Wir haben es aber nicht in der Gruppe thematisie­rt, sondern nur im kleinen Rahmen besprochen.“

Einen klaren Appell hat der Coach zum Schluss dann auch noch an die Fans. Mehr denn je fordert er die Anhänger zur Besonnenhe­it auf. „Ich hoffe, jeder schaltet seinen Kopf ein. Jeder kann ja seine Mannschaft anfeuern, bis zum geht nicht mehr. Das ist alles in Ordnung. Das macht unseren Sport aus. Aber Gewalt in irgendeine­r Form, gerade jetzt nach diesen Vorkommnis­sen, das hat nichts verloren in dieser Partie. Egal, wie hoch die Rivalität ist. Das ist Fußball, das ist Sport.“Nur darum soll es am Sonntag in Bremen gehen.

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