Wut auf Watzke
BVB-Boss entschied, ohne Trainer oder Spieler zu fragen
Nach der Ohnmacht kommt die Wut – und das Unverständnis darüber, dass der BVB nur 23 Stunden nach dem Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus schon wieder auf dem Platz stehen musste. DortmundTrainer Thomas Tuchel übte heftige Kritik an den Entscheidungsträgern, zu denen auch BVB-Boss HansJoachim Watzke gehört.
Das Ausmaß der schrecklichen Terrorattacke war kaum abzusehen, da wurde die Champions-League-Partie des BVB schon für den nächsten Tag angesetzt.
Trainer Tuchel macht das auch Tage nach dem Anschlag immer noch fassungslos: „Die UEFA hat das in der Schweiz entschieden. Wir wurden zu keiner Zeit gefragt, nur per SMS informiert“, so Tuchel. Die Entscheidung, gemeinsam von UEFA mit Behörden und Klub-Vertretern, darunter BVBBoss Watzke, getroffen, ärgert Tuchel: „Wir hätten uns mehr Zeit gewünscht“, erklärte er weiter.
Doch diese Zeit konnte – ob des engen Terminplans – oder wollte Watzke ihm offenbar nicht gewähren. „Ich bin der Mannschaft unglaublich dankbar, dass sie angetreten ist“, so Watzke. Das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen Trainer und Präsident könnte durch Tuchels Vorwürfe noch weiter strapaziert werden. Immer wieder waren Tuchel und Watzke in der Vergangenheit aneinandergeraten. Die Dortmunder Spieler stellen sich aber hinter Tuchels Kritik: „Von uns wollte niemand spielen“, sagte Verteidiger Matthias Ginter nach der 2:3-Niederlage. Das sei aber bei der UEFA nicht angekommen, erklärte ein Sprecher. Zuspruch erhielt Tuchel auch vom früheren Borussia-Trainer Jürgen Klopp: „Wenn einer der Entscheidungsträger im Bus gesessen hätte, wäre die Partie nicht gespielt worden.“