Mainz beendet die FSV-„Fastenzeit“
Auch FCA und Wolfsburg siegen. Acht Tore in Hoffenheim. Bayern enttäuscht in Überzahl
Die 2. Liga ruft – und keiner will sie erhören: Im Abstiegskampf gaben gestern drei Klubs frische Lebenszeichen von sich, derweil in Hoffenheim ein schwacher Schiri zwei starken Mannschaften ein Tor-Festival ermöglichte und die Bayern eine triste Nullnummer ablieferten.
Christian Dingert aus Lebecksmühle übersah vor Szalais 1:0 dessen Abseitsstellung und in der Entstehung des Gladbacher 2:2 ein eindeutiges Handspiel des Borussen Hofmann. Zudem durfte Gladbachs Dahoud trotz Brutalo-Foul an Hoffenheims Doppel-Torschützen Demirbay bis zum Ende mitwirken. Egal, am Ende schwärmten die Trainer Julian Nagelsmann und Dieter Hecking zurecht von einem „unfassbar attraktiven, überragenden Fußballspiel“.
Davon konnte in Wolfsburg nicht wirklich die Rede sein, aber das störte beim VfL niemanden. Denn das 3:0 über einen schwachen FC Ingolstadt (Coach Maik Walpurgis: „Ich kenne meine Mannschaft anders, das war eine absolut verdiente Niederlage“) bescherte den Niedersachsen drei immens wichtige Zähler im Existenzkampf. „Die erste Halbzeit war von beiden Mannschaften schlecht, mit der besseren zweiten Hälfte haben wir uns den Sieg verdient“, freute sich Wolfsburgs Trainer Andries Jonker.
Dessen Mainzer Kollege Martin Schmidt kann nach dem hochverdienten 1:0 über Hertha BSC erst einmal durchpusten. „Wir haben lange gefastet. Es ist gut, dass die Zeit vorbei ist“, sagte der Schweizer. „Ich denke, es ist neuer Glaube entstanden. Und der macht am Ende alles wahr.“
Das dürfte Augsburgs Übungsleiter Manuel Baum ähnlich sehen. Nach sechs sieglosen Spielen am Stück gelang gegen Köln ein 2:1 – und das nach zwei umstrittenen Platzverweisen in der Endphase mit nur neun Mann! „Die Rote Karte gegen Finnbogason war maßlos überzogen“, schimpfte Baum, der den Abpfiff auf der Tribüne erleben musste.
Locker in Richtung Königsklasse marschiert RB Leipzig durch das klare 3:0 über Freiburg. Kein Wunder, dass Trainer Ralph Hasenhüttl bilanzierte: „Ich bin natürlich hochzufrieden!“Ein Satz, der Carlo Ancelotti auch über die Lippen kam. Und das, obwohl seine Bayern trotz langer Überzahl (Gelb-Rot für Jedvaj, 59.) in Leverkusen über ein 0:0 nicht hinaus kamen. „Die Chancenverwertung war fatal“, schimpfte Thomas Müller.