Hölle für Holler
Kiezkicker können Kickers heute überholen. Rettig sicher: Jedes
Der Herzschlag-Endspurt in der 2. Liga: Der FC St. Pauli muss heute gegen Aufsteiger Würzburger Kickers auf Teufel komm raus gewinnen. Trainer der Gäste ist der frühere braunweiße Publikumsliebling Bernd Hollerbach. Der Plan des Kiezklubs: Das Millerntor soll für „Holler“die Hölle werden.
Mit einem 2:0-Sieg könnte St. Pauli die Kickers, die in der Rückrunde noch kein Spiel gewonnen haben, überflügeln und endgültig in tiefste Abgründe hinunterstoßen. „Wir kennen das aus der Hinrunde. Wenn man so eine lange Serie ohne Sieg hat, nagt das natürlich am Selbstvertrauen“, hofft Sören Gonther auf einen kleinen Vorteil. Allerdings warnt der Kapitän gleichzeitig davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen: „Sie sind wie ein angeschlagener Boxer und wollen den Bock unbedingt umstoßen. In den letzten drei Partien waren sie schon unheimlich stabil und hatten auch gute Chancen.“
Sportchef Andreas Rettig warnt ebenfalls davor zu glauben, dass die Kiezkicker die Kickers auf dem Stadion schießen können – wie das vor einigen Wochen mit dem 5:0 gegen Karlsruher SC gelungen ist. Aber der 53Jährige fordert auch gleichzeitig dazu auf, jede sich bietende Chance konzentriert zu nutzen: „In der Saison 15/16 hat sich der MSV Duisburg über das Torverhältnis den Relegationsplatz erkämpft. Eine Saison vorher hat 1860 München durch das Torverhältnis den Relegationsplatz geschafft. Auch das gehört dazu, dass man um jedes Tor kämpft.“
Peter Neururer, Kult-Trainer und „Sport1“-Experte, gestern zur MOPO am Sonntag: „Ich bleibe nach wie vor dabei: St. Pauli bleibt drin. Die Hamburger haben sich aus einer scheinbar fast aussichtslosen Situation befreit und sich in der Rückrunde eine gute Position und viel Selbstvertrauen verschafft. Jetzt können sie mit einen Sieg gegen Würzburg den nächsten großen Schritt machen. Aber klar ist auch: Ausrutscher und Ausreden darf es nicht mehr geben.“Bernd Hollerbach glaubt: „St. Pauli und wir werden uns retten.“Aber heute soll „Holler“mit seinen Kickers am Millerntor urch die Hölle gehen.