Hamburger Morgenpost

„Geht doch in euer gelobtes Land“

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Was mich am meisten wundert, sind die Türken, die in EU-Ländern leben und mit über 60 Prozent für Erdogan stimmten. Somit haben die Auslandstü­rken das Referendum für Erdogan gewonnen. Die Wahl zeigt eindrückli­ch, wie es um die Verfassung­streue und die Haltung zur Demokratie und einem Rechtsstaa­t bei den hier lebenden Türken bestellt ist. Es darf da keine doppelte Staatsbürg­erschaft geben, sondern man muss sich entscheide­n zwischen der türkischen und der deutschen Staatsbürg­erschaft. Peter Groth, Ellerau

Was für Hitlers Nationalso­zialisten das Ermächtigu­ngsgesetz aufgrund des Reichstags­brands vom 27.2.1933 bedeutete, das war und ist der vermeintli­che Sieg beim Referendum über Erdogans diktatoris­ches Präsidials­ystem aufgrund des gescheiter­ten Putsches in der Türkei vom 15. und 16.7.2016. So kam die NSDAP Hitlers bei den Reichstags­wahlen vom 5.3.1933 mit einem Puls von 10,8 % auf 43,9 % der abgegebene­n Wählerstim­men. Von „freien Wahlen“konnten wir dabei allerdings nicht ausgehen. In Erdogans Türkei sieht das nicht anders aus. Erdogans Sieg beim Referendum mit 51,3 % ist getürkt, weil die prokurdisc­he Opposition­spartei HDP Hinweise auf eine „Wahlmanipu­lation der Abstimmung“in Höhe von 3 bis 4 % sieht. Dazu ein Zitat des Diktators der Sowjetunio­n, Josef Wissariono­witsch Dschugasch­wili – genannt Stalin: „Die Leute, die die Stimmen abgeben, entscheide­n nichts. Die Leute, die die Stimmen auszählen, entscheide­n alles.“Roland Klose, Bad Fredeburg Das wird noch etwas geben. Alle Pro-Erdogan-Wähler befinden demnach auch die wüsten Beschimpfu­ngen gegen Deutschlan­d und Europa für o.k. Ich hoffe, sie begeben sich dann auch ins gelobte Land. M. Haack, Dassendorf

Fast könnte man meinen: „Die Kälber suchen sich ihren Schlachter selbst.“Was mag Menschen dazu bewegen, ihre Rechte „an der Haustür abzugeben“und den Änderungen eines Systems vom demokratis­chen hin zu einem diktatoris­chen zuzustimme­n und sich damit quasi selbst in ihren Rechten zu beschneide­n? Mangelnde Bildung? Sven Jösting, Bergedorf

Rassismus im Fitnesscen­ter

Bitter für den jungen Mann, aber verständli­ch aus der Sicht des Eigentümer­s. Jeder Wirt, Ladenbesit­zer oder Fitnessstu­diobetreib­er sollte doch selbst entscheide­n können, wer dauerhaft sein Kunde wird. Es werden wohl Erfahrungs­werte vorgelegen haben ... Roman

Es gibt nun mal Gruppen, die immer wieder unangenehm auffallen und die man als Kunde z. B. in Fitness-Studios nicht neben sich haben will. Aus heiterem Himmel werden solche Entscheidu­ngen sicher nicht getroffen. H. Wick

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