Eine Reise mit viel Gepäck
Eine Woche nach dem Bus-Attentat und der 2:3-Pleite steigt das Rückspiel
Als die Profis von Borussia Dortmund gestern um 11.15 Uhr die Eurowings-Maschine in Richtung Monaco bestiegen, war neben Trikots und Schuhen auch ein mulmiges Gefühl im Gepäck dabei. Eine Woche nach dem Anschlag auf ihren Mannschafts-Bus und das folgende 2:3 im Hinspiel gegen die AS geht es heute (20.45 Uhr) um den Einzug ins Champions-League-Halbfinale. Das schockierende Attentat vom 11. April ist weiter Gesprächsthema Nummer eins unter den BVB-Stars. „Die Mannschaft hat fast Übermenschliches geleistet. Daraus wird sie Kraft ziehen“, glaubt Boss Hans-Joachim Watzke. Der Verein hat den Profis professionelle Hilfe durch Psychologen angeboten, doch bei der Rückkehr in die Normalität ist weiterhin Geduld gefragt. Das macht die Aufgabe für Thomas Tuchel nicht leichter. „Wir legen da alle einen Spagat hin“, sagte der Dortmunder Trainer, die Probleme lägen „in der Fokussierung auf die Spiele“. Sportdirektor Michael Zorc betonte am Flughafen: „Wir haben keine Erwartungshaltung an die Mannschaft.“Um beim äußerst heimstarken französischen Tabellenführer doch noch die Runde der besten vier Mannschaften Europas zu erreichen, müssen die von rund 1300 Fans unterstützten Schwarz-Gelben im Stade Louis II mindestens zwei Treffer erzielen. Watzke: „Wir sind keine Träumer. Wir wissen, dass die Chance nicht sehr groß ist – aber es ist eine da.“
Der große Hoffnungsträger heißt dabei Marco Reus. „Sein Ausfall hat unendlich geschmerzt. Er ist ein ganz wichtiger Faktor. Er verändert unser Spiel alleine durch seine Anwesenheit“, sagte Tuchel. Der Nationalspieler hatte beim 3:1 am Wochenende gegen Frankfurt
nach sechswöchiger Verletzungspause mit seinem dritten Saisontor ein erfolgreiches Comeback gegeben.
So will Dortmund spielen:
Bürki - Piszczek, Sokratis, Bender, Schmelzer - Weigl, Sahin - Dembélé, Kagawa, Reus - Aubameyang