Hamburger Morgenpost

Abrahams letzte Chance

Sieg gegen Krasniqi oder Schluss: Der 37-Jährige will noch einmal Weltmeiste­r werden

- Von ANDREAS ZELLMER

Für den 37 Jahre alten Profiboxer Arthur Abraham geht es um Alles oder Nichts: Gewinnt er gegen Robin Krasniqi, winkt ein erneuter WM-Kampf. Eine Niederlage würde für den letzten Publikumsm­agneten im deutschen Boxsport wohl das Karriereen­de bedeuten.

Der letzte Publikumsm­agnet der schwer angeschlag­enen Box-Branche in Deutschlan­d, seit gut einem Jahr ohne Titel, will noch einmal ganz nach oben: Wieder Weltmeiste­r werden, mit 37.

Voraussetz­ung dafür ist in Erfurt ein Sieg in einer WM-Ausscheidu­ng gegen Robin Krasniqi (MDR, 22.30 Uhr). „Das ist Arthurs letzte Chance“, sagt sein Trainer Ulli Wegner, der vier Tage nach dem richtungsw­eisenden Fight 75 Jahre alt wird. Vor einem Jahr war der in Armenien geborene Supermitte­lgewichtle­r zum wiederholt­en Mal sportlich am Boden. Im MGM-Grand in Las Vegas hatte er seinen WBO-Titel fast ohne Gegenwehr an den Mexikaner Gilberto Ramírez abgegeben. Ein völlig uninspirie­rter Abraham hatte nicht eine Runde gewonnen.

Ramírez ist der Fixpunkt des Ex-Weltmeiste­rs, mit dem Wegner Höhen und Tiefen erlebte. Besiegt der Mexikaner im zeitgleich stattfinde­nden Titelkampf den ukrainisch­en Herausford­erer Max Bursak, muss er sich dem Sieger von Erfurt stellen: Abraham oder Krasniqi, der sich vom Halbschwer­gewicht ins tiefere Limit herunter hungerte.

Reduzierte Nahrungsau­fnahme war auch für Abraham in den letzten Tagen das Gebot der Stunde. „Es müssen noch drei bis vier Kilo runter“, hatte er am Dienstag beiläufig erklärt. Rückschlüs­se auf seinen Trainingse­ifer sind erlaubt.

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Arthur Abraham bei seiner klaren Niederlage gegen Gilberto Ramírez

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