Der Feuerteufel von Eppendorf
13 Brände in den letzten Wochen! Jetzt zündete er Polettos Restaurant an
Von THOMAS HIRSCHBIEGEL
Er schlägt fast jede Nacht zu, zündet wahllos Müllcontainer, Fahrzeuge, aber auch Gebäude an: Die Polizei jagt den Feuerteufel von Eppendorf. Das letzte Opfer: Remigio Poletto (55), Inhaber einer Weinbar und Ex-Mann von TV-Köchin Cornelia Poletto. Von den Terrassenstühlen sind nur noch Stahl-Gerippe übrig. Fenster sind geborsten, eine Terrassentür verbrannt. Daneben stehen angesengte Champagner-Flaschen und ein kaputter Sonnenschirm: „Polettos Winebar“an der Ecke Eppendorfer Weg/Curschmannstraße nach der Feuer-Attacke. Um 4.15 Uhr hatte der Fahrer eines Edeka-Lasters die Flammen auf der Terrasse bemerkt und die Polizei alarmiert.
Eine Streifenwagenbesatzung bekämpfte noch vor Eintreffen der Feuerwehr die Flammen mit Handlöschern. Doch die Beamten konnten nicht verhindern, dass das Feuer auf das Lokal übergreift. Die Feuerwehr löschte dann den Brand.
Remigio Poletto erschien noch in der Nacht an der Brandstelle. Gestern sagte er der MOPO: „Der Schaden hält sich in Grenzen. Wir lassen uns aber auf alle Fälle nicht einschüchtern und sind für unsere Gäste da.“
Nach kurzem Aufräumen eröffnete der Gastronom gestern pünktlich um 12 Uhr und bot seinen beliebten „SpeedLunch“für 13,90 Euro an. Polettos Partner Francia sagt: „Stoß mit uns aufs Leben an!“
Die Brandattacke auf das bekannte Eppendorfer Lokal – nach MOPO-Information nur die vorläufig letzte Tat einer Serie von Brandstiftungen. Mindestens 13, vermutlich aber weit mehr Taten auch über
Eppendorf hinaus, gehen auf das Konto des Täters. Die Brandserie begann am 30. März – an der Brahmsallee vor den Grindelhochhäusern brannte ein Anhänger. Dann ging es Schlag auf Schlag. Die Tatorte: Innocentiapark, Rutschbahn, Hegestraße, Löwenstraße, Falkenried, Hoheluftchaussee oder Geffkenstraße. Es brannten Autos, Bauschutt, ein Pavillon, Müllsäcke oder Altpapier. Verletzte gab es bisher glücklicherweise nicht. Doch der Täter nimmt in Kauf, dass die Flammen zur Nachtzeit auf Wohnhäuser übergreifen. Die Polizei (Tel. 42865-6789) bittet dringend um Zeugenhinweise auf den gewissenlosen Brandstifter.
Der Täter nimmt in Kauf, dass die Flammen nachts auf Häuser übergreifen.