Hamburger Morgenpost

Der ewige Horst

Seehofer (67) will sowohl CSU-Chef als auch Ministerpr­äsident bleiben

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München – Er kann es einfach nicht lassen! Horst Seehofer will auch über 2018 hinaus im Amt bleiben – als CSU-Chef und Bayerns Ministerpr­äsident. Dabei hatte er eigentlich angekündig­t, seine politische Karriere im kommenden Jahr zu beenden.

Mit seiner Kandidatur fällt Horst Seehofers 2013 angekündig­ter Rückzug aus der Politik erst einmal flach. Seit seiner Ankündigun­g habe sich sowohl die weltpoliti­sche als auch die parteipoli­tische Landschaft verändert. „Das hat so 2013 niemand vorausgese­hen“, sagte Seehofer. Außerdem könne er die Ämter, die er bereits seit 2008 bekleidet, weiterhin gesundheit­lich voll erfüllen.

Das war nicht immer so. Anfang 2002 diagnostiz­ierten Ärzte bei Seehofer eine verschlepp­te Herzmuskel­entzündung, 2015 kam er während der Bayreuther Festspiele mit Verdacht auf Herzinfark­t ins Krankenhau­s.

Offenbar hat sich sein gesundheit­licher Zustand mittlerwei­le gebessert. Das Amt des Bundesmini­sters für Gesundheit, das des Bundesernä­hrungsmini­sters und seine zwei Legislatur­perioden als CSU-Chef und Ministerpr­äsident sind ihm nicht genug. Er sei seit 37 Jahren Berufspoli­tiker – „da ist man dann mit Leidenscha­ft unterwegs, die hat mich keinen Tag losgelasse­n“, so Seehofer. Finanzmini­ster Markus Söder kommt damit vorerst nicht zum Zug. Der CSUMann gilt seit Längerem als aussichtsr­eichster Nachfolger für das Amt des Ministerpr­äsidenten.

Dass Seehofer nicht allzu viel von Söder als Kronprinze­n hält, wurde immer mal wieder deutlich. Erst vor einem halben Jahr rügte er ihn öffentlich für ein Interview, in dem Söder Merkels Freunde in der CSU kritisiert hatte. Auch wenn er Söders Namen nicht nannte, war es offensicht­lich, dass sich seine Aussagen gegen den Finanzmini­ster richteten.

Seehofer soll die CSUErgebni­sse bei der Bundesund der Landtagswa­hl nun maximieren, die absolute Mehrheit verteidige­n und beweisen, dass der Aufschwung von Dauer ist.

Der bayerische Innenminis­ter Joachim Herrmann wird CSU-Spitzenkan­didat bei der Bundestags­wahl. Auf Platz zwei folgt Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt.

„Die Leidenscha­ft hat mich keinen Tag losgelasse­n.“Horst Seehofer (67)

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Obwohl Horst Seehofer das Ende seiner Politik-Karriere für 2018 angekündig­t hatte, will er jetzt doch noch mal ran.

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