Die Lex Sharapova
Wildcard nach abgelaufener Dopingsperre: Ärger um Stuttgart-Turnierstart der Russin
Morgen endet die 15-monatige Dopingsperre der früheren Nummer eins im Tennis, Maria Sharapova (30). Dann wird die Russin beim WTA-Turnier in Stuttgart ihr Erstrunden-Match gegen die Italienerin Roberta Vinci bestreiten – dank einer umstrittenen Wildcard.
Der Freifahrtschein für die Dopingsünderin Sharapova, der internationalen Markenbotschafterin des TurnierHauptsponsors Porsche, sorgt seit Monaten für reichlich Diskussionsstoff. So erhielt zum Beispiel Julia Görges keine der drei Wildcards. Die Bad Oldesloerin konnte wegen ihres Einsatzes im Fed Cup nicht an der Quali teilnehmen und fehlt somit in Stuttgart. „Ich möchte mich dazu nicht äußern. Ich glaube, meine zwei Siege am Wochenende haben genug gesagt“, meinte die Weltranglisten-45. sichtlich verstimmt.
Turnierdirektor Markus Günthardt verteidigte die „Lex Sharapova“. „Natürlich ist es schade, dass Jule Görges nicht dabei ist. Sie hat in der Vergangenheit aber schon Wildcards bekommen und kann sich nicht beklagen“, sagte Günthardt. Der Schweizer unterstrich, dass Sharapova ihre Sperre abgesessen habe und damit „jedes Recht dieser Welt hat, zurückkommen zu dürfen. Wir mussten für sie ja auch nicht das Reglement ändern.“ Die fünfmalige Grand-Slam-Gewinnerin hatte in Stuttgart dreimal den Titel geholt (2012-2014). „Maria ist ein Weltstar, sie hat die Halle in der Vergangenheit zum Brodeln gebracht.“Morgen wird Sharapova nun erstmals seit den Australian Open 2016 wieder auf der Tour antreten, nachdem sie positiv auf das Herzmedikament Meldonium getestet worden war.