Protest gegen FIFA-Zensur
Dreiste Einschränkungen für Journalisten bei Fußball-Turnier in Russland
Moskau – Wenn diesen Sommer die internationale Fußball-Elite beim Confed Cup in Russland gegeneinander antritt, möchte Präsident Putin nur Positives über sein Land lesen. Deshalb sollen Journalisten möglichst nur über die Spiele berichten – und nicht etwa über Missstände.
In den Unterlagen für die Akkreditierung müssen sich Journalisten daher verpflichten, „ausschließlich über den Confed Cup und damit verbundene Ereignisse“zu berichten. Zudem dürfen Medienvertreter „nur auf dem Gebiet der Spielorte und nahe gelegener Sehenswürdigkeiten tätig sein“.
Solche Einschränkungen will der Deutsche FußballBund (DFB) nicht hinnehmen. Präsident Reinhard Grindel versprach, sich beim Weltfußballverband FIFA dafür einzusetzen, dass es für beim Confed Cup akkreditierte Journalisten „keine Einschränkungen der Pressefreiheit“gibt. Frank Überall, Bundesvorstand des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV): „Man muss darüber nachdenken, ob man solche Turniere künftig noch in Ländern austragen kann, die die Pressefreiheit mit Füßen treten.“Die FIFA wies die Vorwürfe zurück. „Journalisten, die eine FIFA-Akkreditierung für den FIFA-Konföderationen-Pokal erhalten, können an den Spielorten und in umliegenden Gebieten ohne jede Einschränkung frei arbeiten“, hieß es.