Serien-Spektakel
Bayern führt mit 3:2 – aber der BVB kommt mit frischem Elan Zum sechsten Mal in Folge gibt es das Pokal-Duell der Granden
Es ist ein Duell, dessen dreifache Ausführung pro Saison die Regel ist: Ein Pokalspiel zwischen den Bayern und Borussia Dortmund gehört neben den beiden Liga-Vergleichen mittlerweile zum Standardprogramm. Zum sechsten Mal in Serie stehen sich die Klubs in diesem Wettbewerb gegenüber. Und wie immer, wenn sich die beiden Granden messen, geht es auch heute um viel.
Mit 3:2 führen die Münchener in der Cup-Statistik seit 2012, doch nicht wenige halten den BVB-Ausgleich für möglich. „Ich glaube, dass die Bayern unter einem größeren Druck stehen, ins Finale einziehen zu müssen. Die Dortmunder werden durch das Erfolgserlebnis in Gladbach und das Aufarbeiten der Geschehnisse der letzten Tage neue Kräfte freisetzen“, sagte Sebastian Kehl (37), langjähriger Kapitän der Westfalen.
Die bangen intensiv ums Mitwirken von Innenverteidiger Sokratis, der mit muskulären Problemen zu kämpfen hat. „Das wird super eng. Wenn es gut läuft, wird er am Mittwochmorgen noch einmal einen Test machen. Es kann aber auch sein, dass er gar nicht mit ins Flugzeug steigt“, sagte BVB-Trainer Thomas Tuchel, der zudem auf Nuri Sahin, Marc Bartra, André Schürrle und Mario Götze verzichten muss.
Bei den Bayern fällt nur Keeper Manuel Neuer sicher aus, David Alabas Einsatz ist wegen Knieproblemen unsicher. Definitiv auflaufen können indes in Jerome Boateng, Mats Hummels und Javi Martínez alle drei angeschlagenen Innenverteidiger. „Der Pokal ist sehr wichtig, wir wollen nach Berlin“, unterstrich Coach Carlo Ancelotti. „Aber Dortmund ist ein gefährlicher Gegner.“
Einer, der vor wenigen Wochen in der Liga mit 1:4 in der Allianz-Arena untergegangen war. „Es wird ein sehr intensives Spiel, Kleinigkeiten werden entscheidend sein. Aber ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass es wieder ein solch klares Ergebnis geben wird“, meinte Sebastian Kehl – und weiß die Statistik auf seiner Seite. Zwei der jüngsten fünf Pokal-Duelle wurden im Elfmeterschießen entschieden (darunter das kuriose 2:0 des BVB 2015, als Xabi Alonso und Philipp Lahm ausrutschten), einmal ging’s in die Verlängerung.