Fitness-Armband überführt Ehemann
Weil Fremdgänger Richard Dabate eine teure Scheidung verhindern wollte, erschoss er die zweifache Mutter
Hartford – Monatelang versuchte die Polizei vergeblich den Mörder zu finden, der Connie Dabate in ihrer Wohnung in Hartford (Connecticut) erschoss. Erst jetzt kam raus: Der Täter war kein unbekannter Einbrecher, sondern Ehemann Richard. Überführt wurde er durch das Fitnessarmband seiner Frau.
Denn nach den dort aufgezeichneten Daten lebte Connie Dabate noch, als ihr Mann sie bereits für tot erklärt hatte. Der 40-Jährige hatte der Polizei die Geschichte eines Einbrechers aufgetischt, der seine Frau erschossen habe. Das Ganze sei morgens kurz nach 9 Uhr passiert.
Laut „FitBit“-Uhr war die 39-Jährige zu diesem Zeitpunkt aber noch im Sportstudio, was auch die Auswertung der dort installierten automatischen Videokameras belegt. Noch um 10.05 Uhr hatte sie auf dem Laufband einen halben Kilometer gejoggt und, bevor sie heimfuhr, noch ein Video auf Facebook gestellt. Danach gab es neun Minuten lang keine weiteren Bewegungen auf der Fitnessuhr. Wohl deshalb, weil die 39Jährige während dieser Zeit ruhig in ihrem Auto saß, um nach Hause zu fahren. Danach hatte sie sich dort normal bewegt, von Todesangst angesichts des Einbrechers könne keine Rede sein, denn die Daten zeigten eine normale Herzfrequenz.
Auch das Motiv scheint inzwischen klar: Wie die Ermittler inzwischen wissen, hatte Richard Dabate eine heimliche Freundin, die von ihm schwanger war. Seine Frau hatte davon erfahren und eine teure Scheidung verlangt. Richard Dabate hatte damals gegen 10.30 Uhr die Notrufnummer der Polizei gewählt und den Mord mitgeteilt. Nach seiner Darstellung hatte ihn seine Frau aus dem Fitnesscenter angerufen und berichtet, sie habe eine Meldung bekommen, dass Einbrecher im Haus seien. Daraufhin sei er gleich zurückgefahren, um nachzuschauen. Vorher hatte er auch noch seinen Chef angerufen und sich entschuldigt, dass er an diesem Tag zu spät zur Arbeit komme.
Daheim will er auf einen 1,90 Meter großen Mann getroffen sein, der eine Maske getragen und „mit einer tiefen Stimme wie Schauspieler Vin Diesel“gesprochen habe. Der Unbekannte habe ihn niedergeschlagen und an einen Stuhl gefesselt.
Kurz darauf habe seine Frau in der Tür gestanden und er habe ihr noch zugerufen „Hau ab, lauf weg“, aber der Einbrecher habe seine Pistole gezogen und sie erschossen. Erst anderthalb Stunden später habe er sich befreien können, da er zwischendurch sein Bewusstsein verloren habe. Staatsanwalt Craig Stedman: „Es ist selten, dass Fitnessarmbänder zur Verbrechensaufklärung führen. Aber sie können wie in diesem Fall wie ein elektronischer Fingerabdruck sein.“