Vater ermordet sein Baby live auf Facebook
Clip hunderttausendfach gesehen. Thailändischer Täter erhängte sich
Bangkok – Erneut schockt eine live auf Facebook gezeigte Gewalttat. In Thailand filmte ein Vater, wie er seine elf Monate alte Tochter erhängt. Die Aufnahmen stellte er auf seine Profilseite. Dann tötete er sich selbst. Facebook entfernte die Clips erst nach 24 Stunden. Es ist bereits der zweite Mord innerhalb weniger Tage, der im sozialen Netzwerk zu sehen war. In einem abgelegenen Hotel auf der Insel Phuket war das ermordete Baby gefunden worden, daneben die Leiche seines 20-jährigen Vaters. FacebookNutzer hatten die Behörden alarmiert. Der Mann hatte ein erstes Video der Tat Montagnachmittag gepostet, es wurde 112000 Mal angeschaut. Ein zweites stellte er sieben Minuten später online, es wurde 258 000 Mal angeklickt. Als Tatmotiv vermutet die Polizei Streit mit der Mutter des kleinen Mädchens. „Er hatte Paranoia, dass ihn seine Frau verlässt und nicht liebt“, sagte der Chefermittler der Nachrichtenagentur Reuters.
Erst tags darauf gegen 17 Uhr nahm Facebook die grausamen Clips aus dem Netz. Nachdem thailändischen Behörden darauf hingewiesen hatten. Ein Facebook-Sprecher nannte den Vorfall entsetzlich, sagte: „Solche Inhalte haben absolut keinen Platz auf Facebook.“
Es ist noch keine zwei Wochen her, dass bei Facebook der Mord an einem alten Mann zu sehen war. In Cleveland (USA) hatte ein 37-Jähriger einen zufällig ausgewählten, 74-jährigen Rentner eiskalt erschossen. Und seine Tat gefilmt. Das Video postete er, es war zwei Stunden online. Facebook hatte daraufhin zugesichert, alles in seiner Macht Stehende zu unternehmen, damit solche Inhalte künftig nicht mehr in das Netzwerk gelangten.
In Schweden wurden unterdessen drei Männer (18 bis 24 Jahre) zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie eine Frau vergewaltigt und die Tat live auf Facebook übertragen hatten.