Fackelten sie auch Tennishalle ab?
Harvestehude/Quickborn Bei dem Großbrand entstand ein Schaden von 600 000 Euro. Haftrichter ließ Kenneth K. (19) frei, Tom K. (23) sitzt in U-Haft
Die mutmaßlichen Feuerteufel von Eppendorf – fackelten sie in Quickborn auch eine riesige Tennishalle ab? Die Staatsanwaltschaft Itzehoe bestätigte der MOPO gestern, dass in dieser Sache gegen das Duo ermittelt wird. Bei dem Großbrand im Oktober 2016 war ein Schaden von mehr als 600 000 Euro entstanden.
Tom K. (23) und Kenneth K. (19) waren in der Nacht zum Mittwoch am Kaiser-Friedrich-Ufer (Harvestehude) gefasst worden – kurz nachdem sie einen abgestellten Ford Fiesta am Isebekkanal angesteckt hatten (MOPO berichtete).
Gestern kamen sie vor den Haftrichter. Der Jüngere kam mangels Haftgründen frei, der Ältere landete im Untersuchungsgefängnis. Beide machten zu den Tatvorwürfen keine Angaben. Jetzt werden sich die Hamburger Brandermittler der Kripo Akten aus Itzehoe kommen lassen. Am 4. Oktober 2016 waren Tennishalle und Vereinsheim des TUS Holstein Quickborn niedergebrannt. Als die Feuerwehr mit 100 Mann anrückte, standen die Gebäude bereits lichterloh in Flammen. Wenig später stürzte die Halle ein. Der Verein feiert dieses Jahr 50-jähriges Bestehen.
Unter dringendem Tatverdacht steht offenbar vor allem Tom K. Der 23-Jährige spielte selbst lange Tennis, seine Schwester war sogar Profi.
Zu einem möglichen Motiv machte die Itzehoer Kripo keine Angaben. Offenbar war es wohl nur sinnlose Zerstörungswut. Beide Verdächtige waren wegen kleinerer Delikte bereits polizeibekannt. Kenneth K. soll ein Drogenproblem gehabt haben. Aber eine Erklärung für das Abfackeln von Autos oder Müllcontainern ist das alles nicht ...