„Ich dachte, er schlägt mich tot!“
Farmsen Steve E. (33) griff eine Frau brutal an
Von ANKEA JANSSEN
„Ich dachte, er schlägt mich tot“, sagt Tanja B. (Name geändert) geschockt. Im November 2016 wurde die damals 37-Jährige am Hermelinweg in Farmsen brutal von einem Mann überfallen. Steve E. (33) versuchte, ihr eine Plastiktüte über den Kopf zu ziehen, und schlug ihr mit der Faust ins Gesicht. Seit gestern muss er sich wegen versuchten schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht verantworten.
In Handschellen wird Steve E. in den Saal geführt, er hält seinen Blick nach unten gesenkt und macht während der Verhandlung immer wieder lange Pausen, bevor er etwas sagt.
Der 33-Jährige gesteht, dass er Tanja B. am Abend des 4. November 2016 in der Dunkelheit überfallen hat. Gesteht, dass er versuchte, ihr eine Plastiktüte über den Kopf zu ziehen, ihr mehrfach ins Gesicht schlug und sie zu Boden schubste.
„Ich schäme mich sehr und bin erschrocken darüber, wozu ich unter Alkoholeinfluss fähig bin“, lässt der Angeklagte über seinen Verteidiger erklären.
Am Tattag habe er zu Hause acht bis neun große Bier getrunken und dann beschlossen, feiern zu gehen. Da ihm dazu jedoch das Geld gefehlt habe, sei ihm die Idee gekommen, jemanden zu überfallen.
Doch die Vorsitzende Richterin zweifelt an seiner Aussage. Der 33-Jährige, der bei einem Krankentransport arbeitet, ist bereits wegen versuchter sexueller Nötigung vorbestraft und saß in Haft: Auf einer Zugtoilette hatte Steve E. damals ein zehnjähriges Kind bedrängt. Später machte er eine Sexual- und Alkoholtherapie.
Tanja B., die seit der Tat an Panikattacken leidet, hatte im November 2016 großes Glück, dass drei Männer, die in der nahe gelegenen Sporthalle trainiert hatten, auf sie aufmerksam wurden. Sie riefen die Polizei und konnten Steve E. in einem Gebüsch stellen. Für ihren Einsatz wurden sie im Februar mit dem Ian-Karan-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet.
Der Prozess wird nächste Woche fortgesetzt. Steve E. (33) gestern vor dem Landgericht