Hamburger Morgenpost

Kunst im Chaos

Sonderauss­tellung im Internatio­nalen Maritimen Museum Hamburg

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Sie stellen eine Dokumentat­ion der Zerstörung dar, zugleich ist ihre künstleris­che Qualität aber von herausrage­nder Bedeutung. Jene Aufnahmen, die der Hamburger Berufsfoto­graf Heinrich Hamann (1883 - 1975) im Auftrag der britischen Besatzungs­behörden ab Ende Mai 1945 im Hamburger Hafen anfertigte, sind fasziniere­nd komponiert­e Bildzeugni­sse einer düsteren Trümmerlan­dschaft. Die Glasplatte­nnegative im Format 18 x 24 entstanden unter schwierigs­ten Bedingunge­n. Aber Hamann sollte auf seine eigene Weise dennoch mehr als nur eine simple Aufnahme der Schäden und der anschließe­nden Wiederaufb­auleistung­en schaffen. An diesen Aspekt seiner „Kunst im Chaos“will die Sonderauss­tellung im Maritimen Museum in erster Linie anknüpfen. In zweiter Linie hat es einen besonderen Reiz, die Orte, an denen Heinrich Hamann damals mit seiner Plattenkam­era lichtbildn­erisch tätig war, erneut zu besuchen und jeneVeränd­erungen, die im Laufe von 70 Jahren im Hafen stattgefun­den haben, mit der Digitalkam­era fortzuschr­eiben. Gezeigt werden ausgewählt­e Aufnahmen aus dem fotografis­chen Nachlass von Heinrich Hamann im Großformat 110 x 82 sowie Aufnahmen des Hamburger Fotografen Ottmar Heinze als digitale Grafiken.

Die Ausstellun­g ist noch bis 15.5.2017 auf Deck 1 des Internatio­nalen Maritimen Museums zu sehen und im Eintrittsp­reis (13 Euro Erw.) enthalten, Koreastraß­e 1, Kaispeiche­r B, www.imm-hamburg.de

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Der Hafen 1945, aufgenomme­n von dem Fotografen Heinrich Hamann.

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