Reetdach- Villa in Flammen
Ein Passant kilngelte Sturm – ret- tete so den beiden Bewohnern das Leben.
Sie hatten gerade ihre schöne Reetdach-Villa für Tausende von Euro renoviert, das Dach neu gedeckt. Jetzt ist das prachtvolle Haus in Rissen komplett niedergebrannt. Das schlafende Ehepaar konnte nur dank eines Zeugen gerettet werden. Warum ging das Gebäude in Flammen auf ? Immer wieder fahren gestern Autos am weißen Haus an der Gudrunstraße, Ecke Grot Sahl vorbei und bleiben stehen. Sprachlos schauen sie auf die abgefackelte Ruine. Das hochbepflanzte Grundstück ist von allen Seiten mit Polizeiband abgesperrt. An den Mauern kleben rote Zettel: „Tatort. Betreten verboten!“
„Es macht fassungslos. Sie hatten in das Haus viel Geld reingesteckt“, sagt eine Anwohnerin. Und später ein Angehöriger der Eigentümer: „Sie sind komplett zusammengebrochen. Besonders schwer ist es, dass der Mann schwer an multipler Sklerose leidet.“
Fast wäre das Drama sogar noch schlimmer ausgegangen. Denn als das Feuer kurz nach Mitternacht in der Nacht von Freitag auf Sonnabend ausbricht, liegt das Ehepaar bereits im Bett und schläft. Zum Glück geht noch ein Passant am Haus vorbei und sieht Flammen aus dem Dach steigen. „Er hat sofort Sturm geklingelt und die Bewohner geweckt“, sagt ein Polizeisprecher. Schließlich habe er auch die Feuerwehr alarmiert.
Dieter G. (67), der Oldtimerbücher schreibt, und seine Frau (65) können noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte das Haus mit ihrem Hund unverletzt verlassen. Als die Freiwillige Feuerwehr eintrifft, brennt bereits das komplette etwa zwölf mal 14 Meter (168 Quadratmeter) große Reetdach. Die Berufsfeuerwehr wird angefordert.
Weil Reetdachhäuser viel Brennmaterial haben, ist es schwer, ein Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Es bilden sich Glutnester, die immer wieder entflammen. Die Löscharbeiten dauerten fast neun Stunden.