Hamburger Morgenpost

Fleischgew­ordener Männertrau­m

„Fat Lenny’s“bietet deftige Slow-Food-Küche und eine große Bierauswah­l

- Von JULIAN KÖNIG

Der rauchige Geruch von Barbecue zieht einem unweigerli­ch in die Nase. Beim Betreten des „Fat Lenny’s“in Ottensen wird schnell klar, worum es in dem Lokal geht: Fleisch – aus dem „Smoker“, bei niedrigen Temperatur­en gegart, deftig serviert. Ein f eischgewor­dener Männertrau­m. Passenderw­eise ist meine Begleitung weiblich und Vegetarier­in. Am Ende des Abends ist aber auch sie satt und zufrieden.

Das Lokal ist eine bunte Mischung aus Südstaaten-Imbiss, Slow-Food-Restaurant, Freizeitce­nter und Bar. Die Inhaber Malte Pielandt (42) und Sönke Johannsen (48) ließen sich in dem berühmten New Yorker Barbecue-Schuppen „Fette Sau“inspiriere­n. Pielandts Sohn Lenny verspeiste dort seine ersten Rippchen. Der Name war bereits gefunden.

Wir schlendern vorbei an der Essensausl­age, in der die verschiede­nen Gerichte in Metallboxe­n auf die Bestellung warten, und setzen uns an einen der rustikalen Holztische. IndustrieS­chick, DJ-Kanzel im Schiffsloo­k, Kicker-Tisch. Weil noch nicht viel los ist, geben sich die bestens gelaunten Kellner einen Kurzen aus.

Bruchteile später haben auch wir unser Bier auf dem Tisch. Denn neben Fleisch hat das Restaurant einen weiteren Schwerpunk­t: Craft Beer. Fast 40 gibt es gezapft oder aus der Flasche – mit saisonalen Anpassunge­n des Sortiments.

Meine Begleitung wählt ein Pils von Wildwuchs (0,3 Liter für 3,60), bei mir landet ein Zwickel von Ratsherrn (0,3 Liter für 3,10 Euro) auf dem Tisch. Beide passen zur Vorspeise, die wir an der Theke bestellen: eine SalatAuswa­hl aus Gurke, Couscous, Kartoffel und Cole Slaw (je 1,90 Euro). Lecker und gehaltvoll.

Als Hauptgang nehme ich mir die große Combo-Platte vor: Pulled Pork, Pulled Beef und Brisket (16,90 Euro). Dazu ordere ich Mac’n’Cheese sowie einen süffigen toskanisch­en Rotwein (0,2 Liter für 4,50 Euro). Die Bedienung lächelt bei meiner Getränke-Bestellung. Wein wird offenbar seltener gewünscht.

Die Fleischber­ge, die ich serviert bekomme, sind butterzart und harmoniere­n mit den zahlreiche­n hausgemach­ten Saucen.

Meine Begleiteri­n ist von ihrem Auberginen-Sandwich (10,90 Euro) ebenfalls begeistert. Trotzdem brauchen wir hinterher dringend einen Schnaps. Pielandt: „Wir wollen künftig etwas leichter werden, einige Salate anbieten.“

Das Dessert lassen wir trotz der Völlerei nicht ausfallen: Schokokuch­en mit Vanilleeis und karamellis­ierten Walnüssen (6,50 Euro). Richtig gut! Unser Fazit: Der perfekte Ort für einen Männeraben­d – durchaus auch mit weiblicher Begleitung.

Nach dem Essen brauchen wir erst mal einen Schnaps.

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