Hamburger Morgenpost

Der Kampf um mehr Gerechtigk­eit

Altstadt Mehr als 7000 Demonstran­ten bei traditione­ller DGB-Kundgebung in der City

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Von SINA KEDENBURG

Mit Trillerpfe­ifen und wehenden Fahnen marschiert­en Tausende Demonstran­ten gestern durch die City. Die traditione­llen Mai-Proteste des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes (DGB) waren weit größer als noch im Vorjahr. Auch junge Demonstran­ten unterstütz­ten die sonst von vielen eher als altbacken angesehene Veranstalt­ung.

Der Protest-Zug ging vom Rödingsmar­kt zum Fischmarkt – und er war weder zu überhören noch zu übersehen: Rund 7200 Menschen nahmen an der Haupt-Kundgebung in der City teil und damit fast 2000 mehr als noch im Vorjahr. Bei einer weiteren Demo in Bergedorf gingen 550 Menschen auf die Straße.

„Es ist eine besonders politische Zeit“, sagt DGB-Sprecher Felix Hoffmann. „Die Leute sind motivierte­r, auf die Straße zu gehen – auch jüngere Menschen.“

Wie etwa Sozialarbe­iterin Vera Ginkel (24) und ihr Kollege Lukasz Pobieda (37). „Gerade in unserem Job geht die soziale Schere besonders weit auf“, sagt Lukasz Pobieda. „Wir wollen auf die Ungerechti­gkeit in Sachen Lohn und Arbeitsbed­ingungen aufmerksam machen.“Die Schwerpunk­te der DGB-Demo: soziale Gerechtigk­eit, faire Arbeitsbed­ingungen und die Rentenpoli­tik. Auch Bürgermeis­ter Olaf Scholz (SPD) und die Zweite Bürgermeis­terin Katharina Fegebank (Grüne) waren vor Ort. Abschlussr­edner am Fischmarkt waren unter anderem Hamburgs DGBVorsitz­ende Katja Karger und der Blohm+Voss-Beriebsrat­svoritzend­e Muat Acerücümog­lu. Ebenfalls abei: autoome Teilehmer. Uner dem Moto „Kein G20. Keine Sozialartn­erchaft. Kein Kapitalism­us: Rise up!“marschiert­e ein antikapita­listischer Block friedlich vom Fischmarkt in Richtung Feldstraße.

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Mit Plakaten und Fahnen demonstrie­rten Tausende bei der DGB-Kundgebung für soziale Gerechtigk­eit.
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Vera Ginkel (24), Sozialarbe­iterin aus Wolfenbütt­el: „Politik geht auch junge Menschen etwas an. Bei einer Demonstrat­ion werden wir und unsere Meinungen gehört – so viele Menschen kann man schließlic­h nicht ignorieren.“

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