Petra Dorén und ihr willensstarker „Ur-Chihuahua“Stupsi
und ich hab gesagt: ,Wenn ich die Perücke wegschmeiße.‘ War alles sehr glamourös geplant. Dann ist mir aber das Kleid beim Ausziehen am High Heel hängen geblieben.
Die Leute sind ausgeflippt, weil das so komisch war. Als ich meine Perücke und Korsage weggeschmissen hatte, war für einen Moment Totenstille. Dann hat das Publikum getobt.
Max Greger hat mir an diesem Abend meinen Bühnennamen gegeben. Er hat mich angekündigt und einfach gesagt: ,Meine Damen und Herren, und nun kommt für Sie Petra Dorén!‘ Und so hieß ich dann. Ins Pulverfass nach Hamburg bin ich kurz nach der Eröffnung gekommen, damals noch in St. Georg. Das war sehr intim da, und wir hatten viel Prominenz zu Gast. Katharina Valente, Tina Turner, die waren alle da. Im neuen Pulverfass auf Pauli ging mehr um Touristen. Heute ist das Pulverfass ein Nichtraucherladen. Da müsste man eine Rauchershow draus machen, nur die späte, einmal geht das doch, wäre bumsvoll, der Laden.
Stupsi hier, der ist ein kleiner Macho. Er war immer dabei, hat immer in der Garderobe gewartet, auch im Pulverfass. Er lag in seinem kleinen Häuschen und schlief, bis die finale Musik kam. Dann hat er sich gestreckt und war wieder wach. Der Stupsi ist quasi im St. es die Varieté aufgewachsen.
So ein Handtaschen-Chihuahua ist er aber nicht. Der ist ein Ur-Chihuahua, wie sie früher in Mexiko in den Höhlen lebten, zu Zeiten der Azteken. Das waren heilige Hunde, weil sie so alt werden. So einen hat man geschenkt bekommen, wenn der erste Sohn geboren wurde. Und wenn der Sohn dann 14 war und den Göttern geopfert werden musste, dann durfte man stattdessen den Chihuahua opfern.
Der Stupsi hat ein Mordskreuz. Wie ein kleiner Fuchs ist der. Und er hat schon sehr viele Kinder gemacht, auch in Hamburg, in der Langen Reihe. Na ja, er will halt immer rumsausen, aber die Mama kann nicht mehr so viel laufen wie früher, Stupsi. Weil ich ja eine alte Henne bin.“ Die Folgen der Serie sind gekürzte Texte aus dem neuen Buch „Fellherz St. Pauli“von Simone Buchholz (Texte) und Debra Bardowicks (Fotos), Ankerherz Verlag, 196 S., 20 Euro, www.ankerherz.de
Lesen Sie morgen: Dominas Lieblinge „Fellherz St. Pauli“