„Ich bin total in meinen Bruder verknallt“
Hier macht der Moderator eine Liebeserklärung – obwohl er von Schweden-Krimi-Schauspieler Andy früher öfter mal was auf die Nase bekam ...
Eine klitzekleine Stichelei, und sofort könnte der eine den anderen beim MOPO-Foto in den Schwitzkasten nehmen. Sich auf Zeitreise mit Steven
Gätjen (44) und Andy Karlström (43) zu begeben, geht im Purzelbaum-Tempo. Noch heute sitzt beiden der Schalk so fix im Nacken, wie die Hand sich zur Boxfaust ballt.
Den Moderator und seinen Schauspieler-Bruder (Star der Schweden-Krimi-Serie „Der Kommissar und das Meer“) trennen ein Jahr Altersunterschied. Die Kindheitserinnerungen wirken wie Pattex. „Steven war der Indianer, ich der Cowboy. Es gibt ein schönes Foto: wir Nackedeis im Garten. Ich mit Pistolengürtel, Steven mit Federkopfschmuck ... Die Kindheit haben wir als großes Abenteuer empfunden“, sagt Andy, der Andreas heißt und den Nachnamen seiner Frau Lisa angenommen hat. Der Jüngere holte den Älteren bei Schulhof-Problemen zu Hilfe. Andy: „Ich sah in Steven meinen persönlichen Leibwächter.“Dabei war der Lütte nicht soooo wehrlos. Steven: „Wir haben uns gut eingeschenkt. Es gab ein Verbot unserer Eltern: Weil Andy Karate konnte, durfte er nicht hauen. Weil ich Fußball spielte, durfte ich nicht treten. Das haben wir im Streitfall fünf Sekunden beherzigt.“Meist herrschte Waffenstillstand: Dann brachen die Brüder samt „Star Wars“-Figuren zur Expedition durch den wilden Garten des Hauses in Blankenese auf. Im Winter düsten sie mit dem Schlitten zur „Todespiste“im Schinckels Park. Mit blitzenden Augen erinnern sie sich an Ausflüge mit Papa Gätjen ins Autokino Billbrook. Steven: „Damals im alten Mercedes Kombi.“Andy: „Weil unser Vater Filme mit Altersbeschränkung wie ,Kampf der Titanen‘ gucken wollte, musste ich mich beim Einlass unter einer Decke verstecken. Und dann liefen nicht jugendfreie Vorschauen für ZombieFilme. Wir gruselten uns hinter den Autositzen. Ein großartiges Event!“
Von diesen Erlebnissen schöpfen sie kreativ. Steven und Andy brachten gerade ihr zweites Kinderbuch „Wilbur McCloud – Gefährliche Mission“auf den Markt. Die Entstehung der Geschichte funktionierte wie ein Knickbild, bei dem einer den Kopf, der andere den Hals malt ... „In all den Figuren steckt viel von uns.“Ihre Botschaft? „Wir wollen Kindern sagen: Seid neugierig, abenteuerlustig, habt Spaß! Natürlich waren wir als Jungs auch ängstlich – und das ist okay. Aber dann stellt man fest, dass man gemeinsam viel mutiger ist.“
Bis heute sind die zwei ein Top-Team – und noch viel mehr... Steven Gätjen sagt: „Ich bin total in meinen Bruder verknallt. Ich weiß, dass ich mich hundertprozentig auf ihn verlassen kann. Und ich halte ihn für einen der talentiertesten Menschen. Ich bin unendlich dankbar, dass ich einen so tollen Menschen an meiner Seite habe.“