Hamburger Morgenpost

Fans, bitte helft un

Sportchef-Appell an die Anhänger DFB-Strafe: Zeit läuft für den HSV

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Jetzt haben sie es sich auch mit den treuesten der Treuen verscherzt. Erstmals seit langer Zeit pfiffen die HSVFans ihre Profis gnadenlos aus. Ein bitteres Signal. Denn die Anhänger müssen im Abstiegska­mpf einmal mehr zum großen Trumpf des HSV werden.

Den Rest des Ganges ersparten sie sich lieber und drehten etwa 20 Meter vor der Fankurve wieder ab. Schimpf und Schande erwartete die Profis nach dem 0:4Desaster in Augsburg, das gab es in dieser Form lange nicht mehr. „Es tut mir sehr leid, was wir den Fans angetan haben“, entfuhr es Abwehrchef Mergim Mavraj.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Anhänger schnell den Ruck zeigen, der eigentlich durch die Mannschaft gehen sollte – und schon am Sonntag gegen Mainz wieder komplett hinter ihrem Team stehen. Das zumindest erbittet sich Jens Todt. „Wir brauchen unser Publikum ganz dringend“, so der Sportchef. „Diese Unterstütz­ung ist für uns gegen Mainz unglaublic­h wichtig.“Todt zeigt aber auch Verständni­s für die Wut der Anhänger: „Wenn ich 800 Kilometer quer durch die Republik fahre und dann so einen Auftritt sehe, dann

ist es klar, dass ich als Fan total sauer bin. Alles andere wäre merkwürdig.“Fragt sich nur: Kann der HSV gegen Mainz überhaupt wie gewohnt auf seine Fans setzen? Nach wie vor wartet der Klub auf die Strafe, die der DFB ihm wegen der Pyro-Vorfälle aus der Partie gegen Darmstadt aufbrummen wird. Auch ein Teilaussch­luss der Zuschauer in dieser Saison gilt weiterhin als möglich. Allerdings: Die Zeit spielt diesbezügl­ich für den HSV. Heute müssen die Kluboberen zunächst eine weitere schriftlic­he Stellungna­hme an den Verband senden, in den kommenden Tagen wird der Kontrollau­sschuss dann sein Urteil fällen. Dagegen aber könnte der HSV Berufung einlegen – und würde das bei einer Zuschauers­perre auch tun. So vergeht Tag und um Tag. Und Markus Gisdols Prophezeiu­ng („Gegen Mainz wird das Stadion brennen“) könnte doch wahr werden. Im positiven Sinne. Und auf allen vier Tribünen.

„Es tut mir sehr leid, was wir unseren Fans angetan haben“. HSV-Profi Mergim Mavraj

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