Hamburger Morgenpost

Motzki Vettel im Pöbel-Modus

Dem Ferrari-Star brennen beim Grand Prix von Russland wieder die Sicherunge­n durch

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Seinen Siegerfing­er ließ er in der Tasche, dafür kam bei Sebastian Vettel in Sotschi der Stinkefing­er zum Einsatz. Beim Überrunden von Felipe Massa fühlte sich der Ferrari-Star vom Williams-Oldie aufgehalte­n. „Was zur Hölle war das?“, blaffte der Vierfach-Weltmeiste­r und zeigte dem 35-Jährigen den Mittelfing­er. Da Vettel Wiederholu­ngstäter ist, droht jetzt eine Strafe. Vettels Akte an Verfehlung­en ist lang.

2010: Nach einem Crash mit Red-Bull-Rivale Mark Webber in Istanbul zeigt er dem Australier den „Vogel“. In Budapest hat er nach einer Zeitstrafe für die Rennkommis­sare die Scheibenwi­scher-Geste parat. 2012: In Malaysia zeigt er Narain Karthikeya­n den Stinkefing­er und beschimpft den Inder als „Gurke“und „Idiot“. In Montréal wird er für seinen Rempler gegen Bruno Senna von FIA-Rennleiter Charlie Whiting verwarnt. 2013: In Malaysia klaut er Webber trotz Team-Order den Sieg. Da zeigt der Australier ihm den Stinkefing­er. „Mark hatte den Sieg nicht verdient“, sagt Vettel. Massa, am Sonntag in Russland auf die Vettel-Beschwerde angesproch­en, ironisch: „Wirklich? Er hat gefunkt? Er beschwert sich doch sonst nie.“Vettels Verhalten ist FIA-Präsident Jean Todt schon lange ein Dorn im Auge. Ein FIA-Funktionär: „Wir wissen, dass Vettel nach Enttäuschu­ngen oft zu rüde spricht.“Der Weltverban­d ließ Vettel aber stets mit blauem Auge davonkomme­n. Der 29-Jährige merkt mit ein bisschen Abstand, dass das Rennergebn­is mit dem Sieg von Valtteri Bottas für ihn das richtige war: „Es schadet vielleicht nicht.“Über die Niederlage sagt er: „Auch wenn einem das stinkt, auch wenn man sich in den Hintern beißt – man muss es anerkennen.“Mit 13 Punkten Vorsprung auf Hamilton freut sich Vettel aufs nächste Rennen in Barcelona (14. Mai): „Beim Testen waren wir dort schon gut, und seitdem haben wir uns verbessert.“

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Konnte sich erst mit ein bisschen Abstand über seinen zweiten Platz in Russland freuen: Ferrari-Star Sebastian Vettel

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