Lindenbergs Mädchen muckt auf Musical- und TV-Star Josephin Busch (30) über Liebeskummer und andere Krisen
Schatz, ich hab’ leider kein Lied für dich! So muss es geklungen haben, als Josephin Busch ihrem Freund verklickerte, dass sie auf ihrem Mini-Album zwar den Kummer der Liebe besingt, ihr Glück aber null auf der Tonleiter hat.
Die Udo-Muse macht jetzt, was Deutschlands berühmteste Nuschelnase ihr längst geraten hat: Josephin muckt mit eigenem Sound auf. Und das, wo die Karriere bereits im Turbotempo galoppiert: Musical-Star und Kommissarin in der TV-Serie „Letzte Spur Berlin“ist sie bereits!
Vor sechs Jahren angelte die 30-Jährige, die zwischen ihrer Berliner Bude und einer Mädchen-WG in Eimsbüttel pendelt, die Hauptrolle im Lindenberg-Musical „Hinterm Horizont“– seitdem düst sie auf der Überholspur... Dabei sah es anfangs eher nach einer Sackgasse aus! Josephins DebütSingle verarbeitet den Tiefpunkt ihres Lebens. „Mit Anfang 20 bin ich von der ,Universität der Künste’ geflogen. Eine bittere Erfahrung.“Man sagte ihr, sie habe nicht die Ellenbogen für den Bühnen-Beruf, wäre nicht ehrgeizig genug. „Ich fühlte mich beinahe , als sei jemand gestorben. Ich sah mich meinen Traumjob begraben, habe eine Weile gekellnert und bei ,Douglas’ Geschenke eingepackt.“
Weltuntergangsstimmung im Busch! Ihr Vater sagte: „Man sollte im Kopf keine ZukunftsProbleme aufbauen, die in der Gegenwart gar nicht vorhanden sind. Er hatte recht! Ich hatte was zu essen, war gesund. Mir ging es eigentlich doch ganz gut.“
Heute sieht Josephin in dem Uni-Rauswurf sogar Gutes. „Dadurch, dass ich aufstehen und meinen Weg suchen musste, haben sie mir das größte Geschenk gemacht: So habe ich rausgefunden, was ich wirklich will.“
Lindenberg wurde zu ihrem Mentor, ein Seelenverwandter, mit dem sie unzählige Male bei seinen Konzerten im Duett singen durfte. „Ich verdanke Udo, dass ich mich nicht klein vor anderen mache – weil er immer allen auf Augenhöhe begegnet. Er ist mir Vorbild und Inspiration. Udo hat mir eine neue Welt geöffnet, indem ich mit auf Tournee kommen durfte. Er hat mir
Mut gemacht und immer gefragt:
Wie läuft’s mit deinen Songs? Er hat mir Selbstvertrauen gegeben. Er ist ein guter Freund.“
Ganze fünf Jahre feilte Josephin Busch an ihrer Erstlings-EP, die übermorgen an den Start geht. „Komm doch mal rüber“entstand, als sie mit leicht gebrochenem, aber dennoch hoffnungsvollem Herzen im Zug saß. „Der Typ, um den es geht, weiß bis heute nicht, was ich damals für ihn empfunden habe. Schon gar nicht, dass er jetzt in einem Lied vorkommt“, sagt sie grinsend. Warum gibt es bei ihr keinen Lovesong mit Happy End, der ihrem Freund gewidmet ist? „Ich kann besser über Sachen schreiben, die mich verletzen. Der Schmerz macht mich kreativ. Dabei würde ich meiner Mutter gern mal einen Song schreiben und ihr mit einem ganz gewitzten, coolen Text sagen, wie dankbar ich ihr für alles bin.“